Wirtschaftsrat Sachsen: Digitalisierung von Schulen und Unterricht in Sachsen krankt an ungelösten strukturellen Problemen
Landesvorsitzender Dr. Dirk Schröter: Bildungspolitik ist Wirtschaftsförderung
Landesvorsitzender Dr. Dirk Schröter: Bildungspolitik ist Wirtschaftsförderung
Der Wirtschaftsrat Sachsen ist verärgert über den Stand der Digitalisierung der Schulen und des Unterrichts in Sachsen, wodurch der Distanzunterricht weiterhin erschwert wird.
Landesvorsitzender Dr. Dirk Schröter: „Seit Jahren raten wir der Landesregierung eindringlich, dem Thema höhere Priorität einzuräumen, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und endlich ein ganzheitliches Konzept vorzulegen, das dann auch zügig umgesetzt wird. Es scheint noch immer Verantwortliche auf Landes- und kommunaler Ebene zu geben, die nicht verinnerlicht haben, wie sehr das Thema die Menschen im Freistaat beschäftigt. Mit Bildungspolitik werden Wahlen gewonnen oder auch verloren. Das sollte insbesondere Politikern klar sein.“
Die Gründe für die Defizite sieht der Wirtschaftsrat weniger im mangelnden Willen der Lehrer, sondern in erster Linie bei der Kompetenzverteilung zwischen dem Freistaat, der für die Ausgestaltung des Unterrichts sowie das Lehrpersonal verantwortlich ist und den Kommunen, die als Schulträger die Ausstattung der Schulen unter anderem mit WLAN und entsprechender Hardware zu stemmen haben.
„Das Kompetenzgerangel zwischen Land und Kommunen darf nicht auf den Schultern der Schüler, Eltern und Lehrer ausgetragen werden. Es ist vollkommen unverständlich, warum hierzu das Sächsische Staatsministerium für Kultus noch immer zu keiner einvernehmlichen Lösung mit dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag gekommen ist“, so Dr. Dirk Schröter.
An den dafür erforderlichen finanziellen Mitteln könne dies nicht liegen. Hierzu wurde in den letzten Monaten sowohl auf Ebene des Bundes, als auch des Landes Vieles vorangebracht. Auch im Rahmen der aktuellen Debatte zum sächsischen Haushalt sei ein Schwerpunkt auf Bildung gelegt.
Ebenso könne man erwarten, dass das Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK) mit seiner nachgeordneten Behörde, dem Landesamt für Schule und Bildung, seiner Schwerpunktarbeit, nämlich der Sicherung und Verbesserung der Qualität schulischer Arbeit gemeinsam mit den Schulen nachkommt, zu dem ja der Umgang mit digitalen Medien als auch die Nutzung von Plattformen wie LernSax durch Lehrkräfte zweifelsohne gehören dürften. Dieser Aufgabe sei man angesichts der landesweit erschreckend dürftigen Unterstützung von Eltern und Lehrkräften nicht in ausreichendem Maße nachgekommen und dies fast 10 Monate nach dem ersten Lockdown und den damit verbundenen Schulschließungen.
„Um die Zukunftsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen und damit letztlich auch der Wirtschaft nicht weiter zu gefährden, muss jetzt gehandelt werden“, so Dr. Dirk Schröter.