Cookie-Einstellungen

Pressemitteilung 04.05.2020
Drucken

Wirtschaftsrat Sachsen fordert weitere Lockerungen für Gaststätten, Hotels und Ferienwohnungen

Dr. Dirk Schröter, Landesvorsitzender Sachsen im Wirtschaftsrat Deutschland, fordert eine Lockerung für Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie Anbieter von Ferienwohnungen - unter bestimmten Bedingungen.

Landesvorsitzender Dr. Dirk Schröter: Unter bestimmten Bedingungen sollen Betriebe wieder öffnen

„Wenn etwa Abstandsregeln, Höchstgastzahlen und gegebenenfalls auch reduzierte Geschäftszeiten für Restaurants vorgeschrieben werden, sollte einer behutsamen Lockerung der Beschränkungen nichts im Wege stehen“, sagte Dr. Dirk Schröter. „Vor allem sollten jetzt auch - unter Vorbehalt der Infektionszahlen - Perspektiven vermittelt werden, ab wann beispielsweise Ferienregionen mit Öffnungen rechnen können. Österreich hat auch erklärt, was ab Anfang Juni wieder erlaubt ist. Warum sollte das in unserem Freistaat Sachsen nicht möglich sein?“ Denn gerade Restaurants, Hotels und nicht zuletzt Ferienwohnungen bieten durch ihre klare räumliche Aufteilung grundsätzlich gute Voraussetzungen, die Einhaltung der erforderlichen Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. Bei Ferienwohnungen kommt zudem hinzu, dass Familien unter sich bleiben, also die gewünschte „Separierung“ automatisch stattfindet.

„In all seiner Vielfalt ist das Hotel- und Gaststättengewerbe eine unverzichtbare Säule der Wirtschaftskraft Sachsens ebenso wie vieler Regionen Deutschlands. Wir müssen schwer aufpassen, den point of no return für diesen Sektor nicht zu verpassen. Denn wir riskieren viel: für das Bild unserer Innenstädte, für die Perspektive des ländlichen Raums und nicht zuletzt auch für unsere Sozialkassen, wenn wir ein Restaurant- und Hotelsterben in Sachsen zulassen“, mahnt Dr. Schröter dabei weiter an.

Es sei völlig klar, dass es zunächst keine vollumfängliche Öffnung geben könne, aber für die Branche braucht es sobald wie möglich einen Öffnungspfad mit klaren und vor allem bundesweit einheitlichen Regeln und Kriterien.“ Die Große Koalition in Berlin hat sich mit einer befristeten Mehrwertsteuersenkung für Finanzhilfen für die Gastronomie ausgesprochen. Die beste Hilfe für alle Betriebe der durch die Corona-Verordnungen betroffenen Branche wären jedoch reale Umsätze. Erste Impulse und Erleichterung könne hier die sofortige Erlaubnis zur Freiflächen-Bewirtung liefern.

Zusätzlich mahnt der Wirtschaftsrat Sachsen schon seit langem das Fehlen von Sofortzuschüssen, insbesondere für Unternehmen aus Gastronomie, Hotellerie und Reisebranche mit mehr als 10 Mitarbeitern an. „Nur mit kurzfristigen Liquiditätshilfen wird sich die Vielfalt unserer Tourismuswirtschaft erhalten lassen. Gaststätten und Hotels, aber auch Reisebüros und Busunternehmen haben mit dem Einsetzen der Corona-Schutzmaßnahmen schlagartig ihre komplette Geschäfts- und Existenzgrundlage verloren“, plädiert Dr. Dirk Schröter gemeinsam mit für die finanzielle Sofortunterstützung der Branche.

Ebenfalls, um Liquidität zu erhalten, denn Gewinne wurden wie von ihr vielfach in Modernisierungen reinvestiert, schlägt Dr. Dirk Schröter den befristeten Verzicht des Staates auf die Stromsteuern und die EEG-Umlage auf den Strompreis vor. Eine weitere Entlastung sähe sie zudem in der zumindest befristet ausgesetzten oder auf einen Arbeitsplatz beschränkten GEZ-Gebühr. „Liquide Mittel bleiben damit gleich in den Unternehmen und müssen nicht erst als staatliche Abgaben eingefordert werden, um danach wieder ausgereicht zu werden. Ein besseres Konjunkturprogramm für die Post-Corona-Zeit könne es gar nicht geben!“

 

Mit dem Erhalt der Existenzen in der Tourismuswirtschaft läge der Freistaat auf einer Linie mit der EU. Denn der EU-Industriekommissar Thierry Breton macht sich in Europa bereits für einen Tourismus-Hilfefonds stark. Auf diese Weise würden Übernahmeszenarien von nicht EU-Staaten verhindert und ein Neustart erleichtert. Der Kommissar geht von etwa 50 Prozent Einnahmeverlusten durch Corona für Hotels und Restaurants aus. Vielen kleinen Hoteliers und Gastronomen brächte dies das Aus, wenn jetzt nicht schnell gegengesteuert und der Branche unbürokratisch geholfen werde.