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Pressemitteilung 21.07.2023
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Wirtschaftsrat Sachsen: Industrie geht uns schleichend und immer offenkundiger verloren

Landesgeschäftsführer Dr. Uhle: „Grundlage unseres Wohlstands in Deutschland ist ohne breiten industriellen Mittelstand und auch Großbetriebe massiv gefährdet."

Dresden/Sachsen, 21.07.2023 - Der Landesverband Sachsen des Wirtschaftsrates der CDU e.V. hat große Sorgen um den Industriestandort Sachsen wegen der massiven Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen. „Wenn die Politik in Berlin nicht umsteuert, bricht die Substanz unserer Lebensweise immer weiter weg“, sagt der Landesgeschäftsführer Wirtschaftsrates, Dr. Dino Uhle. „Es sind nicht nur die prominenten Beispiele, wie die Verlegung der Ammoniakproduktion von BASF in die USA, auch Unternehmen vor Ort hadern mit dem Standort Deutschland.“

Im Freistaat Sachsen gibt es laut Wirtschaftsrat bereits erste Anzeichen für eine Deindustrialisierung der Region. Dr. Dino Uhle: „Ein bezeichnendes Beispiel ist die drohende Schließung der ELH Waggonbau Niesky GmbH. Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Insolvenz.“ 

Besonders betroffen ist die Automobil- und Werkzeugmaschinenbranche in Westsachsen, rund um Chemnitz sowie die traditionelle Textilindustrie in Plauen/Vogtland. Hier schlagen die hohen Energiepreise, der Fach- und Arbeitskräftemangel, die staatlich verordnete Umstellung auf Elektromobilität sowie die wachsenden Bürokratielasten hart zu. Die Plauener Stickerei Wetzel verlagert seine Produktion nach Tschechien, die Schließung des Standortes Zwickau-Mosel der GKN Driveline Gelenkwelle Mosel konnte nicht verhindert werden. Hinzu kommt der schleppende Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Um den Negativtrend aufzuhalten oder umzukehren, muss die Wirtschaftspolitik in Deutschland grundsätzlich wieder von der Wohlstandsmaximierung her gedacht und auf volkswirtschaftliches Wachstum ausgerichtet werden. Die Ampelregierung und der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck müssen sich fragen: „Was brauchen die Unternehmen im Land, um gute Jobs und wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen?“ Hierzu gehören attraktive Standortbedingungen wie günstige Strompreise, Freiheit bei der Forschung und Entwicklung, eine Offensive für die Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften sowie eine spürbare Entlastung bei Steuern, Auflagen und Bürokratie. „Ich erwarte, dass der Staat wieder das ‚Ermöglichen‘ mit unserem sprichwörtlichen Erfinder- und Tüftlergeist in den Fokus nimmt und die aktuelle ‚Freude am Verbieten‘ ablegt“, fordert Dr. Dino Uhle abschließend.