„Energiewende gelingt nur mit Marktwirtschaft und Innovationen“
Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein legt energiepolitische Agenda für das Jahr 2024 vor
Kiel, 10.01.2024: Der Landesverband Schleswig-Holstein des Wirtschaftsrates der CDU e.V. erhöht den Druck auf die Landespolitik, die Energiewende mit marktwirtschaftlichen Mitteln umzusetzen. „Wir müssen es den privatwirtschaftlichen Akteuren durch eine umfassende Entbürokratisierung endlich ermöglichen, ihre seit langem geplanten Aktivitäten im Bereich der Erzeugerkapazitäten und in gleichem Maße im dazugehörigen Netzausbau umzusetzen“, fordert Prof. Dr. Stefan Liebing, Vorsitzender der Landesfachkommission Energiewirtschaft. „Der Schlüssel zur Energiewende sind Innovation und Marktwirtschaft, nicht Verbote und Regulierungen. Das muss die Leitschnur für das Land in diesem Jahr sein. Daher benötigen wir dringend mehr Unterstützung für innovative Forschung und Startups auf diesem Gebiet. Wir brauchen Anreize für die Entwicklung und Anwendung klimafreundlicher Technologie.“
Liebing erwartet, dass sich das Land in Berlin intensiv dafür einsetzt, dass Schleswig-Holstein nicht weiterhin die höchsten Energiepreise bezahlt, nur weil hier am stärksten zugebaut wird: „Wir brauchen ein neues System der Umlage der Netzausbaukosten. Das liegt im dringenden Interesse der Wirtschaft im Land und muss für die Landesregierung hohe Priorität genießen.“
Der Unternehmer macht weitere konkrete Vorschläge, wie Schleswig-Holstein von der Energiewende profitieren kann.
- Speichertechnologie: Für den Ausgleich der fluktuierenden Erzeugung durch erneuerbare Energien braucht es dringend einen Fortschritt im Bereich der Speicherkapazitäten. Dies sollte neben Wasserstoff den Schwerpunkt der Fördertätigkeit des Landes und der Forschungsaktivitäten im Land bilden.
- Geothermie: Diese regelbare Energiequelle kann einen wichtigen Beitrag leisten, da die Entwicklung von kostengünstigen Speichertechnologien noch dauern wird.
- Ansiedlung: Neben dem Ausbau der Erzeugungs- und Speicherkapazitäten benötigt das Land dringend eine Ansiedlungsstrategie für innovative Energieunternehmen mit Schwerpunkt Wasserstofftechnologie. Schleswig-Holstein hat jetzt die Chance, zum führenden Bundesland für solche Unternehmen zu werden. Dafür braucht es aber eine kreative Ansiedlungspolitik.