„Kultur hält die Gesellschaft zusammen“

Seit nunmehr 40 Jahren begeistert das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) seine Besucher mit dem Konzept, klassische Musik nicht nur in die Konzertsäle des Landes zu tragen, sondern in die Dörfer, auf die Gutshöfe, in Kirchen und Ställe. Anlässlich dieses Jubiläums konnte Dr. Christian von Boetticher, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein, 20 Mitglieder zu einem besonderen Highlight begrüßen: Anne-Sophie Mutter und das Royal Philharmonic Orchestra spielten Werke von Erich Wolfgang Korngold, John Williams und Dmitri Schostakowitsch in den Holstenhallen Neumünster. Als Gast und zur Einordnung der Kulturpolitik des Landes hatte der Landesverband Anette Röttger MdL, die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, im Vorfeld des Konzerts zu einem kleinen Empfang einladen.
Röttger ist seit 2017 Mitglied des Landtages und blickte in ihrer kurzen Ansprache auf die veränderten Zeiten seit ihrem politischen Einstand zurück. Mit gut gefüllten Kassen konnte damals die kulturelle Infrastruktur gestärkt werden; heute hingegen finde sich die Regierung aufgrund von Pandemie, Tarifsteigerungen und Inflation in einer Zeit knapper Kassen wieder.
Die Kulturpolitik ist in Schleswig-Holstein beim Bildungsministerium angesiedelt. Anette Röttger begrüßte es daher, dass sich die neue Ministerin Dr. Dorit Stenke intensiv in den Kulturbereich einarbeite und eine große Begeisterung für die Kultur mitbringen, denn: „Kultur hält die Gesellschaft zusammen, sie fördert den Austausch“. Und die Vielschichtigkeit des Landes Schleswig-Holstein bilde sich auch im Kulturbereich ab: von Wacken bis zum SHMF, von Film über Literatur bis hin zur Gedenkkultur.
Im aktuellen Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung sei als Ziel die Förderung der kulturellen Bildung festgeschrieben worden. Man habe zudem das Musikschulfördergesetz verabschiedet und den Kultur-Dialog ins Leben gerufen, der dazu geführt habe, dass Kulturakteure miteinander sprächen und ihre Anliegen bündelten.
Die Kultur im Land Schleswig-Holstein sei ein Standortfaktor, schloss die Politikerin. Daher sei die Förderung beispielsweise im Bereich der Digitalisierung des Kartenmanagements von großer Bedeutung. Sie betonte aber auch, „Kultur braucht Wirtschaft“: Viele Vorhaben und Aktivitäten ließen sich nur mit Hilfe von Unternehmen umsetzen, die finanzielle Unterstützung leisteten. Und mit diesem Anliegen sei sie beim Wirtschaftsrat und ihren Mitgliedern ja genau an der richtigen Stelle, so Röttger.