Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg fordern Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Brokdorf
Thies G.J. Goldberg: Die Industrie in Hamburg gerät in Gefahr
Die norddeutschen
Landesverbände des Wirtschaftsrats der CDU e.V. sprechen sich für die
Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Brokdorf aus. „Die Energiekrise wird
sich im Winter weiter verschärfen. Wenn die Verbraucher sich bereits jetzt mit
Heizlüftern eindecken, um den höheren Gaspreisen zu entgehen, kann ohne eine
schnelle Erhöhung der Kapazität an kalten Tagen der Blackout kommen“, sagt der
Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher des
Wirtschaftsrates Schleswig-Holstein. „Sollte es zu Stromausfällen kommen,
bedeutet das nicht nur kalte Wohnungen, kalte Küchen und Langeweile, sondern
vor allem eine immense Schädigung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein.“
Besonders wichtig
sei jetzt schnelles Entscheiden und Handeln. „Wenn nicht sofort nach der
Sommerpause der sogenannte ‚Streckbetrieb‘ beginnt und Brennelemente für den
Reaktor beschafft werden, könnte es für diesen Winter zu spät sein“, befürchtet
Thies G.J. Goldberg,
Landesvorsitzender Hamburger Wirtschaftsrates.
Sollte die Bundesregierung hier untätig bleiben, könnten viele
Unternehmen im Winter dicht machen. „Dann kommt zu den gestiegenen
Lebenshaltungskosten für viele Arbeitnehmer auch noch die Arbeitslosigkeit.
Eine schwere Rezession ist dann nicht mehr abzuwenden.“
Das Kraftwerk
Brokdorf hat eine Stromleistung von 1410 Megawatt, die für die Übergangszeit,
aber insbesondere im kommenden Winter, unverzichtbar ist. Zudem werden immer
noch zu große Gasmengen verstromt, die jetzt zum Auffüllen der Speicher
benötigt werden.
„Die unabhängige und ideologiefreie Prüfung einer Wiederaufnahme des Betriebs des Ende 2021 abgeschalteten AKWs sollte jetzt höchste Priorität einnehmen“, so beide Landesvorsitzenden.