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Bericht
19.11.2018
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Neues aus dem Rathaus Neumünster

Dr. Olaf Tauras, Oberbürgermeister der Stadt Neumünster, kann mit Blick auf Ansiedlungen und den städtischen Haushalt eine hervorragende Bilanz präsentieren, aber die Stadt hat an anderen Stellen trotzdem noch erhebliche Nachholpotentiale. Dies zumindest machte die Diskussion mit den Unternehmern bei seinem Besuch der Sektion Neumünster deutlich.
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Die großen Erfolge bei der Ansiedlung neuer Unternehmen und von Betriebserweiterungen würden inzwischen dazu führen, daß die verfügbaren Flächen langsam wieder knapp werden würden. Im Zuge dessen konnte die Arbeitslosigkeit auf 7,7 Prozent halbiert werden, während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in seiner Amtszeit von gut 32.000 auf über 39.000 gestiegen sei. Parallel konnten auch die Schulden halbiert werden.


Nachdem dies bisher durch ungeplante Überschüsse erreicht wurde, weise jetzt erstmals auch die Haushaltsplanung Überschüsse aus. Dennoch blieben größere Herausforderungen, beispielsweise Entscheidungen zur Neugestaltung des Großfleckens, die bereits über vier Jahre in wechselnden Varianten ausgiebig politisch diskutiert worden sei. Zudem habe der Wohnungsbau in Neumünster in den letzten Jahren im Schatten des Gewerbebaus gestanden. Das Gewicht müsse sich jetzt verlagern, um den Wirtschaftsstandort zu konsolidieren.

Die Mitglieder sahen jedoch auch noch weitere Themen. Die Sicherheit in der Stadt, insbesondere im Bereich des Bahnhofes im Dunkeln, erscheine zunehmend kritisch für Investoren. Und die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse stehe erst am Anfang. Neumünster sollte hier mit anderen vorangehen, um Standards für die Kommunen zu setzen und den Flickenteppich an kommunalen Softwarelösungen einzuhegen. Daß die Politik in Neumünster sich bisher nicht für die einheitliche Behördennummer 115 entschieden hat, die inzwischen fast flächendeckend in Schleswig-Holstein Fachverwaltungen erfolgreich entlastet, wird ebenfalls kritisch gesehen.

 

Torsten Koy vom Wasser- und Verkehrs-Kontor GmbH aus Neumünster fragte nach einer Strategie der Stadt mit Blick auf zu erwartende Ausbreitung der Elektromobilität. Das, so Neumünsters Verwaltungschef, seien alles Themen, die er auf seinem Zettel habe, die aber nicht alle schnell zu lösen seien. So begrüße er grundsätzlich den Ansatz der Landesregierung für einen Digitalisierungspakt, wonach alle Verwaltungsprozesse digital verfügbar werden sollen, allerdings erscheine ihm das Zeitziel bis zum Jahr 2022 dafür eher als Traumtänzerei. / Dr. Bertram Zitscher