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Bericht
09.09.2024
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Sicherheit in jedem Aggregatzustand

Betriebsbesichtigung der Sektion Stormarn beim Armaturenhersteller HEROSE GmbH
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Die Mitglieder der Sektion Stormarn nutzten die Möglichkeit, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der HEROSE GmbH in Bad Oldesloe zu werfen. Das Unternehmen ist weltweit führend in der Herstellung von Armaturen für den sicheren Umgang mit technischen Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten. Mit der Produktion von Sicherheitsventilen sorgt das Unternehmen für „Sicherheit in jedem Aggregatzustand“, und das seit 150 Jahren. Besonders in der Arbeit mit technischen Gasen wie Wasserstoff zeige HEROSE seine Innovationskraft, so Geschäftsführer Matthias Langenohl. Dabei verstehe sich das Unternehmen als Manufaktur, die keine Standardprodukte anbietet, sondern maßgeschneiderte Lösungen, um individuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Betriebsbesichtigung führte die Teilnehmer durch die einzelnen Produktionsbereiche, in denen die präzise Fertigung der Ventile anschaulich dargestellt wurde. Die hohe Bedeutung der Sicherheit, insbesondere im Umgang mit technischen Gasen bei bis zu einem Druck von 1.200 bar, wurde dabei mehrmals betont und durch den aufwendigen Prozess der Qualitätssicherung deutlich.

Sorgen um den Nachwuchs

Neben den technologischen Einblicken wurde auch die Rolle des Unternehmens als Arbeitgeber thematisiert. HEROSE ist bekannt für seine herausragende Mitarbeiterförderung und wurde dafür bereits mehrfach als bester Arbeitgeber ausgezeichnet. Zusätzlich ist HEROSE auch als einer der besten Ausbildungsbetriebe anerkannt. Das Unternehmen besitzt eine Werkstatt speziell für die Auszubildenden, um sie optimal auf ihr Handwerk vorzubereiten. Befreundete Unternehmen nutzten diese Werkstatt, um ihre eigenen Mitarbeiter ausbilden zu können, berichtete der Produktionsleiter stolz. Dennoch stehe das Unternehmen vor einer großen Herausforderung: Durch die Verlegung des Metall-Ausbildungszweiges an der Berufsschule von Ahrensburg nach Mölln und die dadurch entstandene schlechtere Verkehrsanbindung gestalte sich der Weg für die Auszubildenden zunehmend schwierig. Während die Achse zwischen Hamburg und Lübeck noch gut erreichbar sei, werde es für viele Auszubildenden problematisch, nach Mölln zu kommen, so Geschäftsführer Langenohl. Diese „Unattraktivität der Ausbildung durch schlechte Infrastruktur“ könne langfristig dazu führen, dass weniger junge Menschen eine Ausbildung bei HEROSE beginnen und der Fachkräftemangel sich weiter verschärfe.

Ein weiteres Thema, das während der Besichtigung angesprochen wurde, war der bürokratische Aufwand, der die Arbeit mit Zukunftstechnologien wie technischen Gasen erschwere. Obwohl es ein umfassendes Regelwerk gebe, fehlten oft klare Normen, die den Arbeitsprozess erleichterten. Stattdessen müssten sich die Unternehmen durch eine Vielzahl von Vorschriften kämpfen, was die Entwicklung und Umsetzung neuer Lösungen verlangsame. Dabei betonte Matthias Langenohl, dass „nicht nur der Staat die Bürokratie vorantreibt, sondern auch andere Unternehmen, die sich bei ihren Lieferanten absichern wollen“.

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