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Bericht
01.02.2018
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Spatenstich für ersten grenzüberschreitenden Gewerbepark

Läuft in den kommenden Wochen alles nach Plan, wird nach einer mehrjähriger Konzeptions- und Genehmigungsphase in diesem August der erste Spatenstich für einen länderübergreifenden Gewerbepark zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein erfolgen. Bis zum Jahr 2025 wird eine Fläche von insgesamt etwa 49 Hektar Fläche erschlossen, auf der dann Ansiedlungen mit etwa 2.500 Arbeitsplätzen in Wandsbek und in der Gemeinde Stapelfeld möglich werden.
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Umgesetzt wird das millionenschwere Vorhaben von Klaus-Peter Jebens, der in direkter Nachbarschaft zu den neuen Flächen bereits 1990 den Merkur Park umsetzte und bis heute erfolgreich betreibt. Jebens informierte jetzt Mitglieder der Sektion Stormarn über die Details der neuen Gewerbeflächen und die besonderen Herausforderungen, die mit der Planung über die Ländergrenze hinweg verbunden waren. Die zwei neuen, nebeneinander liegenden Gewerbeparke Victoria Park und Minerva Park profitieren nach Worten Jebens von den Erfahrungen des Merkur Parks. Er setze weiterhin auf die Devise „Planen, Bauen, Pflegen – alles aus einer Hand“.

Bereits in der Anfangsphase der Planungen habe er feststellen müssen, daß ein interkommunaler Park „zwar grundsätzlich viel Zustimmung erfährt, aber viele Tücken in den Details liegen, um eine virtuelle Landesgrenze aufzulösen.“ Jebens nannte als Beispiel die Frage der Ausgleichsflächen. Es habe Zeit und Geld gekostet zu erreichen, daß der Ausgleich für Hamburger Flächen mit Maßnahmen in Schleswig-Holstein erfolgen kann. Jebens: „Es braucht an vielen Stellen Fingerspitzengefühl.“

Der lange Weg, der „durchaus hohe Mehrkosten nach sich zieht und Stehvermögen erfordert“, lohne sich. Bereits jetzt liegen zahlreiche Reservierungen und Anfragen für die neuen Flächen vor. Für Jebens ist wichtig, immer selbst mittendrin zu sein und alle Planungsbehörden und
Partner regelmäßig an einen Tisch zu holen, statt per E-Mail zu kommunizieren. „Das persönliche Gespräch bringt manches schneller voran.“ Wenn er sich mit Blick auf die Abstimmungsprozesse etwas wünschen könne, dann „wären mehr Akteure in Politik und Verwaltung gut, die entscheiden und Themen voranbringen, statt sich oft gleich mehrfach abzusichern“.

Der 62-jährige Bankkaufmann und staatlich-geprüfte Landwirt machte immer wieder deutlich, daß es auch darum gehe, die Flächen gemeinsam mit Menschen im direkten Umfeld auf den Weg zu bringen. So gab es während der Planung Workshops mit den Nachbarn. „Wenn die
Flächen fertig sind, bieten sie viele Möglichkeiten für Bewegung und Erholung.“

 

Der Architekt und Planer Gerhard Weber (Industrie Planung Architekten und Ingenieure GmbH, Hamburg) zeigte anschließend auf, was die neuen Flächen auszeichnen wird. „Wir haben für alle Grundstücke ein Gestaltungskonzept, damit das gesamte Gebiet aufeinander abgestimmt
ist.“ Dazu gehöre beispielsweise, daß die Gebäude direkt an den Straßen mit einer mehrgeschossigen Front gebaut werden müssen. So sei ein stimmiges Erscheinungsbild gewährleistet. Auch müßten alle Investoren sicherstellen, daß die Dachflächen begrünt werden und unter den Gebäuden ausreichend Parkplätze bereitstehen. „Wir verhindern so, daß die Straßen zugeparkt werden, wie es ansonsten oft der Fall in Gewerbeparks ist“, so Weber. Auch die Natur finde besondere Berücksichtigung. „Wir versuchen, die Knickstruktur zu erhalten, und die Gebiete werden sehr viel Grün und Wasserflächen haben.“

 

Sichergestellt werden soll auch eine gute Erreichbarkeit der dann drei Gewerbeparke. Jebens: „Es sieht gut aus. In Kürze steht die endgültige Entscheidung an, daß die Autobahnabfahrt und damit die Zufahrt erweitert wird.“ Laufe alles nach den aktuellen Überlegungen, werde die Abfahrt 2021 und damit rechtzeitig fertig sein. Die Signale aus Kiel seien vielversprechend, konnte Jebens auch dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Tobias Koch, mit auf den Weg geben.

Der Sprecher der Sektion Stormarn, Uwe Möllnitz, machte in seinem Fazit deutlich, daß Jebens engagierter Vortrag zeige, daß „es immer mehr darauf ankomme, engagierte Unternehmerpersönlichkeiten zu haben, die hinter einem Projekt stehen“. Er freue sich, daß Jebens an dem Vorhaben trotz zahlreicher Herausforderungen festgehalten habe und so die Schaffung neuer Arbeitsplätze in beiden Ländern möglich wird./Holger Hartwig