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Bericht
10.05.2018
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Vor der Digitalisierung das Denken verändern

Zum Auftakt viel Schwung in das 3. CXO brachte Johann Hofmann. Unter der Überschrift „Vom Homo Sapiens zum Homo Digitales“ machte der Experte für Industrie 4.0 und Leiter Value Factoring der Maschinenfabrik Reinhausen mit lockerer Vortragsart und greifbaren Beispielen
und Bildern deutlich, wie sich die Arbeitswelt, das Denken und das Verhalten der Menschen durch die Digitalisierung verändert.
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Mit Blick auf die Industrie und den Einsatz digitalisierter Assistenzsysteme stellt er heraus, daß der Fortschritt zwingend erforderlich ist, es aber notwendig sei, dabei die digitale Einzel- und die Gruppenkompetenz im Blick zu haben. Dabei machte er deutlich, daß „Assistenzsysteme zwar häufig Recht haben, aber auch nicht immer“. Jeder Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz müsse über eine digitale Einzelkompetenz verfügen und „beurteilen und entscheiden können, ob das, was die digitale Kompetenz vorschlägt, richtig ist.“

 

Mitarbeiter dazu zu bekommen, daß sie ihre Einzelkompetenz erlangen, sei eine lösbare Aufgabe. „Wir laden diese ein, einige Tage bei uns mitzuarbeiten. Sie erleben dann die Vorteile neuer Technik und die Bequemlichkeit jedes einzelnen Menschen hilft uns, die Prozesse zu verändern.“

Die Herausforderung bei der Digitalisierung in Unternehmen liegt nach Hoffmanns Worten vielmehr in der Gruppenkompetenz. „Assistenzsysteme machen nicht halt an Königreihen in einem Unternehmen, sondern arbeiten abteilungsübergreifend. Hier muß viel Energie investiert werden, damit die Systeme ineinandergreifen und funktionieren können.“ Aus seiner Erfahrung heraus sei es oft so, daß die technischen Möglichkeiten längst vorhanden sind, „aber die Organisation und die Kultur in den Unternehmen mit historischen Verkrustungen hinterherhinken.“ In vielen Firmen gebe es auch heute noch „Kopfwissen“ einzelner und „dann ist es die Aufgabe, gemeinsam mit einem Change-Berater das Denken zu verändern, bevor mit der Digitalisierung von Prozessen begonnen wird.“

 

Mit der Erfahrung aus 25 Jahren bei der Veränderung von Fertigungsprozessen zeigt sich Hofmann überzeugt: „Industrie 4.0 und Kompetenz 4.0 sind die Voraussetzung, um konkurrenzfähig zu bleiben. Mit dem Einsatz von Assistenzsystemen schaffen wir in den Unternehmen das zweite Wirtschaftswunder."/Holger Hartwig