Wirtschaftsrat: Digitalen Wandel nicht staunend konsumieren, sondern führend mitgestalten
Der Wirtschaftrat der CDU e.V. weist zu seinem dritten CXO-Events Sylt 2018, einem wiederkehrenden Gipfel bundesweiter Experten, auf die wachsenden politischen Herausforderungen des digitalen Wandels hin. Im Mittelpunkt der Veranstaltung mit gut siebzig Teilnehmern führender Großkonzerne, aus dem internationalen Mittelstand und erfolgreichen Startups stehen diesmal die Themen künstliche Intelligenz, digitale Identität und Blockchain.
Dazu der Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher: „Der digitale Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigt sich zunehmend in allen Lebensbereichen. Dadurch wird die Lücke zwischen erlebter Wirklichkeit der Menschen und dem Verständnis der Politiker zu den notwendigen Anpassungen von Regulierungen immer klaffender.“ So sei es zusehends schwieriger, Politiker zu finden, die die digitalen Fortschritte noch verstehen geschweige denn wirklich mitreden können, wenn es darum geht, angemessene Antworten auf die neuen Herausforderungen zu geben.
„Deutschland darf nicht nur staunend neue Techniken konsumieren, sondern sollte die weltweite Entwicklung führend mitgestalten, um der Bevölkerung auch zukünftig einen hohen Wohlstand zu erhalten.“, so Boetticher warnend. Viele Märkte seien radikal umgebrochen und Wertschöpfungen in andere Erdteile abgewandert. „Suchmaschinen sowie Plattformen für private Kontakte, Mobilität oder Hotelzimmer zeigen eindrucksvoll: Im Konsumentenbereich hat Europa längst den Anschluß verloren. Das darf sich jetzt in der Industrie, wo Deutschland traditionell seine Stärken hat, nicht wiederholen.“
Der Wirtschaftsrat diskutiert auf dem CXO-Event mit Experten aus Unternehmen, die an der Spitze der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft stehen. So berichtet die Münchner Rückversicherung über Einsatzmöglichkeiten der neuartigen Blockchain-Technologie, IBM über die Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz und das schweizer Startup procivis AG über fortschrittliche Lösungen für den Umgang mit digitalen Identitäten im Geschäfts- und Behördenverkehr. Die Tagung richtet sich an den internationalen deutschen Mittelstand. Ziel ist das frühzeitige Erkennen notwendiger Anpassungen der Regulierungen für den Standort Deutschland. Boetticher: „Erfahrungsgemäß braucht die Politik zehn Jahre, um auf neue Techniken zu reagieren. Früher mag das ausreichend gewesen sein, in der heutigen Zeit ständig wachsender Dynamik ist das eindeutig zu langsam.“