Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein fordert Sonderwirtschaftszone für die deutsch-dänische Grenzregion
Hauke Präger: „Gute Nachbarschaft, gleiche Werte und geringe Sprachbarrieren in der Grenzregion sind ideale Voraussetzungen“
Flensburg, 01.10.2025: Der Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein plädiert für eine engere Zusammenarbeit zwischen der süddänischen Region Sønderjylland und dem nördlichen Schleswig-Holstein. Der Appell richtet sich an die schleswig-holsteinische Landesregierung. „Die dänischen Partner warten auf ein Signal aus Kiel. Es reicht nicht aus, lediglich auf die Fertigstellung der festen Fehmarnbeltquerung zu setzen“, warnt Hauke Präger, Sprecher der Sektion Flensburg-Schleswig. Er beobachtet seit Jahren, dass der Norden Schleswig-Holsteins zugunsten der neuen Magistrale Hamburg-Kopenhagen vernachlässigt und abgehängt wird und schlägt ein neues Modell der Zusammenarbeit vor: „Die gute Nachbarschaft, die gleichen Werte und die geringen Sprachbarrieren in der Grenzregion sind ideale Voraussetzungen für eine Sonderwirtschaftszone. Basierend auf gegenseitigem Vertrauen könnten hier Projekte mit klar definierbaren Zielen umgesetzt werden, die das Zusammenwachsen dieser Region ermöglichen. Wir könnten ein Modellversuch sein – weg von der ‚Grenzregion‘, hin zu einer ‚Brückenregion‘.“
Präger äußerte sich am Rande einer Delegationsreise des Wirtschaftsrates nach Kopenhagen, bei der Unternehmergespräche in der Deutschen Botschaft, im dänischen Außenministerium, bei der Ansiedlungsgesellschaft Copenhagen Capacity sowie dem größten dänischen Industrie- und Arbeitgeberverband DI – Dansk Industri anstanden. Tenor der Gesprächspartner vor Ort war der Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation und Digitalisierung, grüne Transformation, Sicherheit und Verteidigung, Infrastruktur, maritime Wirtschaft und Logistik. „Der Wirtschaftsrat lebt diese enge Zusammenarbeit bereits vor: Seit 2024 ist der Geschäftsführer von DI – Dansk Industri Deutschland Mitglied im Sektionsvorstand Flensburg-Schleswig“, sagt Hauke Präger.