Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein: Nationalpark Ostsee stoppen!
Dr. Christian von Boetticher: „Die Probleme der Ostsee werden durch einen Nationalpark nicht gelöst“
Kiel, 04.10.2023: Der Landesverband Schleswig-Holstein des Wirtschaftsrates der CDU e.V. spricht sich klar gegen die Errichtung eines Nationalparks Ostsee aus. „Die Ostsee verdient im Meeresschutz mehr Aufmerksamkeit und die Lösung der vorhandenen Herausforderungen“, stellt der Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher fest. Er plädiert allerdings für ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen der Ostseeanrainerstaaten: „Nationale Alleingänge führen in Zeiten globaler und grenzüberschreitender Herausforderungen nicht zu Lösungen. Nicht einmal auf nationaler Ebene wird hier der Schulterschluss gesucht, denn Mecklenburg-Vorpommern ist in die Pläne Schleswig-Holsteins nicht eingebunden.“
Auch die Vorstände der Sektionen des Wirtschaftsrates, die an die Ostsee grenzen, lehnen das Vorhaben von Umweltminister Tobias Goldschmidt ab. Stellvertretend für die Sektionen Flensburg/Schleswig, Rendsburg/Eckernförde, Kiel, Ostholstein/Plön, Lübeck und Herzogtum Lauenburg bekräftigt Johannes Kalläne (Lübeck): „Der Plan eines Nationalparks ist gegen die Menschen und Unternehmen in der Region gerichtet und wird zu noch mehr Regulierung, Bürokratie und Verboten führen. Wir warnen daher eindringlich davor, überhaupt erst den Verhandlungs- und Kompromissweg zu öffnen. Denn erfahrungsgemäß führt dieser oft ‚elegant‘ am Parlament und an den Menschen vorbei zu einer Umsetzung ‚durch die Hintertür‘. Eine Delegierung an Gremien und Ministerien birgt bei einem derart politischen Thema nämlich das Risiko, dass nicht mehr das ‚Ob‘, sondern nur noch über die Art und Weise der Umsetzung diskutiert wird. Dieser Entwicklung gilt es im Sinne der Menschen und Unternehmen vor Ort von Beginn an konsequent entgegenzuwirken und ein klares ‚Nein‘ von den politischen Entscheidungsträgern zum Nationalpark Ostsee zu fordern.“