Bericht
15.10.2025
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„Wohnungsbau beeinflusst das Wirtschaftswachstum“

Vortragsveranstaltung der Sektion Pinneberg bei der Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack
©Stefan Schweihofer

Wohin entwickelt sich die Immobilien- und Bauwirtschaft? Welche Auswirkungen hat die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 für Bauen und Wohnen? Mitglieder der Sektion Pinneberg unter ihrem Sprecher Jens Sander hatten die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen der Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. Th. Semmelhaack über diese Themen zu diskutieren.

Theodor und Torben Semmelhaack sowie Hartmut Thede nahmen sich viel Zeit, um das Unternehmen und die Lage der Branche darzustellen. Das seit 47 Jahren inhabergeführte Unternehmen steht für hochwertigen Wohnungsbau und eine werteerhaltende Objektbetreuung. Seine geografischen Schwerpunkte liegen dabei in Schleswig-Holstein, Rostock und Potsdam. Insgesamt werden 30.000 Wohneinheiten betreut, darüber hinaus eigenen Alten- und Pflegeheime betrieben.

Wie alle Unternehmen der Branche verzeichne auch Semmelhaack steigende Preise bei Grundstücken und Baukosten, zudem eine immer stärkere Regulierung. „Die Auflagen erschlagen uns“, beklagte Theodor Semmelhaack. Hinzu kämen Verwaltungen und Bürgermeister, die nichts mehr durchsetzten, jedes Risiko vermeiden und sich hinter Vorschriften verstecken würden. Es fehle an echten „Typen“, die für ein Bauvorhaben brennen würden.

Die geplante Klimaneutralität bis 2040 stelle die Branche vor große Herausforderungen und berge zudem enormen sozialen Sprengstoff. „Klimaschutz darf nicht zu Lasten der Mieter gehen“, mahnte Theodor Semmelhaack. Hartmut Thede, Leiter Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit im Unternehmen, verwies zudem auf die Bedeutung der Branche für die Volkswirtschaft: „Die Lage im Wohnungsbau beeinflusst das Wirtschaftswachstum!“. Viele Projekte rechneten sich nur mit Förderung; geförderter sozialer und inklusiver Wohnungsbau quersubventioniere den frei finanzierten Wohnungsbau.

Danach gefragt, welche Trends sie in den kommenden Jahren auf dem Wohnungsmarkt sehen, waren sich die Experten einig: Weiter steigende Mieten und kleiner werdende Wohnungen. 25 bis 30 qm für Singles und Auszubildende lägen im Trend. In den Knechtschen Hallen in Elmshorn werde dieses Konzept bereits umgesetzt.