„Unternehmer müssen sichtbarer werden!“
Zu einem politischen Rundumschlag trafen sich Mitglieder der Sektion Nordfriesland unter Leitung von Stephan Frense in vorweihnachtlicher Stimmung mit Kreispräsident Frank Zahel in Husum. Beim gemeinsamen Grünkohlessen gab der CDU-Politiker einen Einblick in die aktuellen Themen seiner Arbeit. Zurzeit stünde die Verabschiedung des Haushaltes für den Kreis auf dem Programm. Im Gegensatz zu anderen Regionen werde in Nordfriesland die Kreisumlage zwar nicht erhöht, aber klar sei dennoch: „Es muss an allen Ecken eingespart werden.“
Der Fachkräftemangel im KITA-Bereich sei ebenfalls ein Problem, das ihn umtreibe, so Zahel weiter. Auf der anderen Seite gebe es viele (junge) Menschen, die keine Orientierung hätten, was sie im Leben tun wollten. Hier biete der Kreis Unterstützung in Form von Praktika an. Im Ergebnis könne diese Maßnahme dazu führen, dass die hohen Anforderungen an das KITA-Personal abgesenkt werden müssten, um den Einstieg in diesen Beruf zu erleichtern.
Viele Themen griffen zudem ineinander, verstärkten sich gegenseitig und verursachten ein negatives Gesamtbild; vieles werde schlechtgeredet. Die Ansiedlung von Großprojekten wie Northvolt lösten zunächst Ablehnung und Abwehrreflexe aus, da die Abwanderung von Mitarbeitern befürchtet werde. Und die Migration, die natürlich auch in Nordfriesland ein Thema sei, ließe sich viel besser managen, wenn es eine schnellere Arbeitserlaubnis gäbe, was wiederum zu einer höheren Akzeptanz der Geflüchteten führen würde.
Insgesamt konstatierte der Kreispräsident eine Lähmung im Land, die durch ein Übermaß an Regulierung und Bedenken entstehe. Davon sei insbesondere das Unternehmertum betroffen, das viel zu wenig wertgeschätzt werde. Sein Wunsch an die anwesenden Unternehmer lautete daher: „Gehen Sie mehr an die Öffentlichkeit und seien Sie sichtbarer. Auf diese Weise schaffen Sie Akzeptanz. Sie ist für das Verständnis von Wirtschaft und den Fortbestand der Sozialen Marktwirtschaft entscheidend!“