Betriebsarzt im Unternehmen als wichtiger Wohlfühlfaktor
Mitarbeitergesundheit am und für den Arbeitsplatz wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Gerade Thüringen verzeichne nach den Worten Birgit Dziuks, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen, im Deutschlandvergleich einen hohen Krankenstand. Wie diesem durch Prävention entgegengewirkt werden kann, soll das Modellprojekt „Gesund arbeiten in Thüringen“ während ihrer 5-jährigen Laufzeit herausfinden und belegen. Gestartet 2017 von der BARMER Krankenkasse gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM), steht sie unter der Schirmherrschaft von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner. Verlauf und erste Ergebnisse des ersten Modelljahres präsentierten die Akteure der Ministerin, vor Experten und Unternehmern auf Einladung der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft im Thüringer Wirtschaftsrat am 23. März 2018 in Erfurt.
Arbeitnehmern mit Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit eine Wahlmöglichkeit zur längeren Beschäftigung in Unternehmen zu eröffnen, sei nach den Worten der Ministerin ein notwendiges und von Unternehmern und Politik gemeinsam anzusteuerndes Ziel. Gerade in Thüringen, wo lt. Statistik etwa die Hälfte der Arbeitnehmer ihre jetzige Tätigkeit nicht bis zur Erreichung des Rentenalters werden ausüben können. Welche Ausdauer die Akteure bei Gesetzesinitiativen beweisen mussten (hier die DGAUM bei der Erweiterung des Präventionsgesetzes um die gesetzliche Absicherung der Schutzimpfung durch Betriebsärzte), erläuterte DGAUM-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Nesseler. Natürlich müsse das Gesundheitsmanagement auch als Managementaufgabe angesehen und gelebt werden, empfahl DGAUM-Präsident Prof. Dr. Hans Drexler während der Präsentation erster Zwischenergebnisse einer im Rahmen des Projektes durchgeführten Arbeitgeberbefragung.
Seitens des Thüringer Wirtschaftsrates würden Unternehmer nach Ausblick Stephan Hauschilds, Leiter der Landesfachkommission Gesundheit, weiter informiert und angehalten, das BGM speziell Betriebsärzte in ihre Wertschätzungskultur stärker einzubinden. Er hoffe auf zukünftig mehr Detailinformationen gerade auch zum Betriebsarztwesen und werde auf dieses Angebot des Unternehmerverbandes zurückkommen, versicherte Mittelständler Bernd Kirste, GF der Glastechnik Kirste aus Remda, stellvertretend für seine Unternehmerkollegen.