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Bericht
17.10.2018
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Flughafen Erfurt-Weimar - Groschengrab oder Standortfaktor

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Zu den „Aktuellen Entwicklungen am Flughafen Erfurt-Weimar“, auch mit Bezug auf den „Deutschen Luftverkehrsmarkt, 1 Jahr nach der Airberlin-Insolvenz“, gab Uwe Kotzan, Geschäftsführer der Flughafen Erfurt GmbH, am 18. Oktober 2018 einen Überblick und stellte sich den Fragen der Mitglieder und Gäste der Sektion Erfurt des Wirtschaftsrates Deutschland, im Rahmen ihres monatlichen Frühstücksgespräches im Victors Residenz Hotel in Erfurt.

 

So war der Flughafen Erfurt-Weimar nicht direkt von der Airberlin-Insolvenz betroffen, jedoch führte unter anderem die sukzessive Verknappung des Flugmarktes in den letzten Jahren zu weitreichenden Sparmaßnahmen. Diese waren nicht gleichbedeutend mit der Reduzierung des Personals. Eher im Gegenteil, da einige Bereiche, z.B. Bistro, Shops und Sicherheit, nun durch die Flughafen GmbH selbst betrieben werden. Zudem wurden nicht rentierliche Strecken aus dem Erfurt Flugplan gestrichen. Zwar war beispielsweise der Flug von Thüringen nach London gefragt, jedoch bedauerlicher Weise nicht in die Gegenrichtung, da Thüringen für die Britten nicht so attraktiv ist wie andere Gebiete in Deutschland. Bei den Auslandszielen an sich konzentriere man sich auf Stecken mit einer maximalen Flugzeit von 4,5 Stunden (Antalya, Ägypten, Mallorca, Griechenland, …), in Verbindung mit den eher günstigeren und damit höher frequentierten Hotelpreissegmenten in den Urlaubsländern und einer höheren Sitzplatzauslastung durch das Prinzip, dass mehrere Reiseveranstalter auf ein Flugzeug buchen.

 

Für den eher marginalen Bereich des Geschäftsreiseverkehrs erhofft sich der Flughafen Erfurt-Weimar mit dem Erfurter ICE-Kreuz eine gewisse Ankurblung.

 

Letztendlich waren die erschienenen Mitglieder und Gäste der Sektion Erfurt des Wirtschaftsrates Deutschland überrascht, dass der Flughafen nicht das teure „Luxusspielzeug“ des Landes Thüringen ist. Mit einem inzwischen unter 4 Mio. € liegenden  jährlichen Zuschuss (mit fallender Tendenz) des Hauptgesellschafters, dem Freistaat Thüringen, ist der Flughafen in Erfurt durchaus erhaltenswert.