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Bericht
05.07.2021
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Fragen zu Gesundheit und Pflege durch Pandemie stärker in öffentlicher Wahrnehmung

Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft im Dialog mit Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner

Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft im Dialog mit Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner
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Nach dem Ausfall 2020 setzte die Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft im Wirtschaftsrat der CDU e. V. am 6. Juli 2021 die alljährliche Gesprächsreihe mit Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, (Partei DIE LINKE.) fort. In dessen Verlauf wurde die notwendige Schaffung eines Landesgesundheitsamtes als arbeits-, handlungs- und weisungsfähiges Instrument angeraten. Kritik gab es vom stellvertretenden LFK-Vorsitzenden Christoph Zippel, dass die Empfehlung zu einer telemedizinischen Testregion seitens des Ministeriums nicht ergriffen worden sei. Die Chance, über die Vernetzung aller bisher laufenden Einzelprojekte wertvolle Erfahrungen auch zu weiteren Fragen wie Strukturanpassungen zu sammeln, müsse umgehend ergriffen werden.

 

Überschrieben mit „Thüringer Gesundheitspolitik aus Sicht des Fachministeriums - ein Rückblick und Ausblick“ sollte es nach dem Impulsvortrag von Ministerin Heike Werner genügend Raum für eine Diskussion geben und gab es auch unter der Moderation von LFK-Vorsitzenden Guido Dressel.

 

Unbestritten war ihre allgemeine Feststellung, dass durch die Pandemie und ihre traurigen Folgen die Wertschätzung für die Breite der Gesundheitsfragen stark in Blickpunkt von Politik und Öffentlichkeit gerückt seien - von Solidarität, Digitalisierung, Pflegenotwendigkeit bis hin zur Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens und der Leistungsbereitschaft der Beschäftigten in Pflege und Gesundheitswesen. Auch könne aufbauend auf die Erfahrungen das Versorgungskonzept Krankenhäuser ausgeweitet werden auf ein Versorgungskonzept für stationäre Versorgung insgesamt. Maßstab sei immer die Gewährleistung einer flächendeckenden Gesundheits- und Notfallversorgung, auch über die Sicherung von Krankenhausstandorten. Allerdings habe sich auch die fehlende Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des Fallpauschalensystems offenbart.

 

Weitere Schwerpunktthemen führte die Ministerin mit der Sicherung von Fachkräften an, mit der Frage vom Verhältnis ambulanter zu sektorenübergreifender Versorgung und dessen Finanzierung und der Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

 

Im Zusammenhang mit der Finanzierung ergab sich in der Diskussion - auch mit Blick auf das Wahlprogramm der Thüringer LINKEN - die Frage nach der Bewertung, dass von den Akteuren im Gesundheitswesen Gewinne erwirtschaftet werden. Gewinne seien notwendig, würden sie doch als Investitionen in den Unternehmen wieder verwendet.

 

Einig waren sich alle Anwesenden, dass dem Thema Gesundheit politische Aufwertung sowie mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse. Nicht zuletzt auch, da die Gesundheitswirtschaft einen wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftsergebnis des Freistaates leistet.