Aus den Ländern (Thüringen): Spitzenplätze bei Innovationskraft verteidigen und festigen

In ihrem nunmehr 13. für die Bundesregierung erstellten Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2020 beleuchten die sechs Mitglieder der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) die drei Kernthemen Entwicklung des Standortes Ostdeutschland im Vergleich mit Westdeutschland, Cybersicherheit und Innovationsgeschehen sowie den Wissens- und Technologieaustausch zwischen Deutschland und China und geben Handlungsempfehlungen. So benötigten Betriebe in Ostdeutschland nunmehr nach festgestellter, erfolgreicher Angleichung ihrer Innovationsleistung Unterstützung in Marketing und Vertrieb. Prof. Dr. Uwe Cantner, Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre, insb. Mikroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) beschrieb neben den Kernthemen im Detail am 5. Juni 2020 vor Mitgliedern und Gästen der Thüringer Landesfachkommission „Innovation in der Wirtschaft“ im Wirtschaftsrat der CDU e.V. via WEBEX-Meeting auch die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen bei der Umsetzung der Hightech-Strategie 2025 und der Wissenschaftspolitik des Bundes.

Eine für das Jahresgutachten beauftragte Studie belegte eine angeglichene Innovationsleistung bei Unternehmen mit sehr ähnlichen Voraussetzungen (Region, Beschäftigtenzahl) in Ost- und Westdeutschland. So könne und müsse nun die spezifische Forschungsförderung für Ostdeutschland beendet und die Mittel in strukturschwachen Regionen bundesweit ausgegeben werden.

Die Produktivität ostdeutscher Betriebe betrage 84 Prozent des Niveaus in Westdeutschland.

In den weiteren Kernthemen Cybersicherheit und China-Kompetenz bestehe dringender Handlungsbedarf seitens des Bundes, so die Empfehlungen. So sei die Gründung der „Agentur für Innovationen in der Cybersicherheit“ zu forcieren, müsse der Datenschutz in Deutschland Innovationsfreiheit garantieren.

China brauche nicht als Gefahr gesehen werden. Dennoch sollten Kernstrategien nicht mit China ausgetauscht werden, so das Gutachten. Negativ wirke sich das Fehlen von „China-Kompetenz“ aus. Dies müsse dringend aufgebaut werden.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) leistet seit ihrer Einrichtung durch die deutsche Bundesregierung im Jahr 2006 wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor.

Das Gutachten 2020 der EFI lässt sich kostenfrei hier herunterladen:
https://www.e-fi.de/gutachten-und-studien/gutachten/