Wirtschaftsrat Thüringen fordert die Landesregierung auf, sich klar zu E-Fuels zu bekennen
Technologieoffenheit nützt dem Klima.
Wirtschaftsrat Thüringen fordert die Landesregierung auf, sich klar zu E-Fuels zu bekennen
Landesvorsitzender Mihajlo Kolakovic: „Technologieoffenheit nützt dem Klima, keine ideologische Fokussierung auf eine Antriebsart“
Erfurt/Thüringen, 21. Februar 2023 - Der Landesverband Thüringen des Wirtschaftsrates der CDU e.V. fordert die Landesregierung um Ministerpräsident Bodo Ramelow auf, sich nachdrücklich für Möglichkeiten zur Implementierung von E-Fuels in der Mobilitätswende stark zu machen, insbesondere für effiziente Verbrennungsmotoren. „Die Entscheidung der EU, ab 2035 nur noch Verbrenner mit null Gramm CO2-Ausstoß zuzulassen, kommt einem de-facto-Verbot gleich, ist ideologiegetrieben, kurzsichtig und eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, stellt Mihajlo Kolakovic, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Thüringen fest. „Ohne die Option, E-Fuels als Kraftstoff zu implementieren, entfällt ein Großteil der Anreize zur Entwicklung effizienter und günstiger klimaneutraler Kraftstoffe - und somit ein riesiges CO2-Einsparpotential. Die Ablehnung synthetischer Kraftstoffe wird einen weiteren Rückgang von Investitionen zur Folge haben. Ich glaube nicht, dass diese Entscheidung bis 2035 politisch haltbar bleiben wird.“
Grundsätzlich rät der Wirtschaftsrat Thüringen dazu, die politischen Vorgaben an technische Möglichkeiten anzupassen und nicht umgekehrt. Mihajlo Kolakovic: „Der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur verläuft viel zu langsam - um die Ausbauziele zu erreichen, müsste sich die Ausbaugeschwindigkeit versechsfachen. Auch die Frage, inwieweit der erhöhte Strombedarf aus erneuerbaren Energien überhaupt gedeckt werden kann, ist bisher nicht geklärt.“
Das Hauptziel muss laut Wirtschaftsrat die CO2-neutrale Transformation des Verkehrssektors sein, nicht die ideologische Fokussierung auf eine Antriebstechnologie. „Über das Ziel der Defossilisierung im Verkehrssektor herrscht Einigkeit. Doch sollten dabei alle Antriebstechnologien einbezogen werden“, so der Landesvorsitzende.
Die Verkehrswende kann nur mit einem ganzheitlichen Ansatz gelingen. Dieser sollte nicht nur verbieten, sondern auch ermöglichen. Auch der Kraftstoff HVO100 bietet die Chance, die Treibhausgase im Straßenverkehr schlagartig um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Mihajlo Kolakovic: „Dass die Bundesumweltministerin diese Potenziale in ihrer Eröffnungsrede zum Agrarkongress vor einigen Wochen erkannt hat, ist als positives Signal zu sehen.“
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