„Wirtschaftsschutz für den Mittelstand! - Kriminelle Angriffe machen vor Thüringen nicht halt.
"Wie sicher sind unsere betrieblichen Kronjuwelen und wie lassen sie sich wirkungsvoll Schützen?" stand als Thema der alljährlichen Veranstaltung THÜRINGEN AKTUELL des Wirtschaftsrates Thüringen.
Die Aktualität dieser Sicherheitsfragen sowie die Referenten ließen etwa 60 Mitglieder und Gäste der Einladung der Südthüringer Sektion und ihrem neu gewählten Sprecher Frank Rößler am 20. Oktober 2022 in das Business Vital Hotel Suhl folgen.
Die ausgewiesenen Experten fokussierten Bedrohungen und Sicherheitslage sowie Lösungen zur Absicherung aus ihrem jeweiligen Erfahrungsschatz und Blickwinkel. Eine jeweils erschöpfende Betrachtung konnte Moderator Mihajlo Kolakovic, Landesvorsitzender Thüringen, nur mit dem Fortsetzungsversprechen für Folgeveranstaltungen umgehen.
Die Thüringer Spezifik zur „Cybersicherheit aus Sicht der Thüringer Sicherheitsbehörden“ beleuchtete Raymond Walk MdL, Stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Thüringen,
Raymond Walk MdL, Innenpolitischer Fraktionssprecher und stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Thüringen. Mit Sorge erfülle ihn unter vielem anderen, dass die Thüringer Landesregierung aktuell nicht einmal auf Erkenntnisse zu Cyber-Angriffen auf Unternehmen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) sowie öffentliche Stellen zurückgreifen könne. Auch fehlten eine zentrale Verantwortlichkeit für Cybersicherheit sowie ein „aufgestocktes statt zusammengestrichenes“ Budget, das hier Handlungsfähigkeit ermögliche. Nur so könne der 2021 verabschiedete Masterplan „Cybersicherheitsstrategien“ „mit Leben erfüllt werden könnte“.
Erfahrungen und Empfehlungen aus der Sicht eines Betroffenen schilderte André Knapp, Oberbürgermeister der Stadt Suhl. Seiner Stadtverwaltung hatte nach einen Cyberangriff ein Erpressungstrojaner sämtliche Daten verschlüsselt und alle elektronischen Kommunikationskanäle mit Ausnahme des analogen Telefonanschlusses versperrt.
„Wirtschaftsschutz ist Chefsache!“, appellierte Dr. Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz a.D. an das Auditorium. An Beispielen illustrierte er, dass bei der Bestimmung des Schützenswerten "über den Tellerrand gedacht werden muss".
„Bedrohungen für deutsche Unternehmen aus dem Ausland und ihre Wirkungen bei uns“ konnte Dr. August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes a.D., mit Fakten aus der Region Südchinesisches Meer und aus dem aktuellen Kriegsschauplatz Ukraine und den Kriegsparteien veranschaulichen.
Was muss in welchem Maße von wem unternommen werden? Hierzu trug bereits der Vortrag „Deutsche Unternehmen und ihre Organe im Fadenkreuz von Wirtschaftskriminalität - Beispiele und Lösungen“ die Ansätze im Titel.
Frank-Martin Heise, Leiter des Landeskriminalamtes Hamburg a.D. und aktuell Geschäftsführer der system 360 Deutschland GmbH, stellte Inhalte und Maßnahmen für ein Handlungskonzept Sicherheit unter der Verantwortung des Inhabers und Geschäftsführers vor.