Rentenpolitik: Mut zur Reform benötigt
Die WELT berichtet über die von der Regierung geplanten Rentenmaßnahmen. Der Wirtschaftsrat warnt davor, teure Rentenversprechen zum Schaden der Beitragszahler aufzuaddieren. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte der Zeitung: „Falls wir nicht jetzt gegensteuern, sieht es düster aus.“ Angesichts des Sofortprogramms der Koalition dürften „Sündenfälle der Vergangenheit“ keineswegs wiederholt werden.
Um die Rente wirklich zukunftssicher zu machen, schlägt der Wirtschaftsrat fünf konkrete Punkte vor:
- Absage an zusätzliche Rentengeschenke, denn sie sind schlichtweg nicht mehr finanzierbar – und zwar noch viel, viel weniger, als eine umfassende Abschaffung der Stromsteuer.
- Einsammeln vergangener Rentenpakete (Mütterrente, Grundrente, Rente mit 63), um Spielräume im System zurückzugewinnen.
- Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung, mit einer Regelaltersgrenze jenseits des 67. Geburtstages wie in vielen anderen EU-Staaten längst üblich.
- Beseitigung aller Frühverrentungsanreize, um Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu halten. Geradezu widersinnig wäre es dagegen, Menschen weiterhin mit staatlichen Milliardenbeträgen zuerst in den vorzeitigen Ruhestand zu drängen, um dann mit weiteren staatlichen Milliardenbeträgen – Stichwort „Aktivrente“ – gegenzuarbeiten und Menschen länger im Erwerbsleben halten zu wollen.
- Stärkung der eigenverantwortlichen, kapitalgedeckten Vorsorge. Diese dritte Säule der Alterssicherung wird immer wichtiger, um die demografieanfällige gesetzliche Rentenversicherung zu entlasten. Längst überfällig ist hierfür eine Reform der Riester-Rente, die mehr Investitionen in Aktien und damit eine höhere Rendite erlaubt. Auch das liberale Konzept des Altersvorsorgedepots war ein positiver Ansatz zur Förderung des Vermögensaufbaus für einen auskömmlichen Ruhestand.
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