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Pressemitteilung 16.12.2022
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Wirtschaftsrat fordert Lösungen zur Beseitigung der pharmazeutischen Liefer- und Versorgungsengpässe

Wolfgang Steiger: Deutschland verliert für pharmazeutische Unternehmen immer mehr an Attraktivität

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert Lösungen zur Beseitigung der pharmazeutischen Liefer- und Versorgungsengpässe. Aufgrund vieler Corona- und Respiratorischen Synzytial-Virus-Erkrankungen (RSV) benötigen insbesondere kleine Kinder und allen voran Babys schnelle medizinische Hilfe. Doch entscheidende Pharmazeutika sind aktuell knapp oder gar nicht verfügbar, seien es Fiebersäfte, Antibiotika oder auch – jenseits der Behandlung von Atemwegsinfekten–Chemotherapeutika und Notfallmedikamente bei Schlaganfällen. „Deutschland verliert für pharmazeutische Unternehmen aufgrund der Sparpolitik,  langwieriger Genehmigungsverfahren, Gesetze wie das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und immer mehr Bürokratie sukzessive an Attraktivität. Deshalb werden Pharmaunternehmen immer mehr aus Deutschland ins Ausland abwandern, was die medizinische Versorgung der Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort Deutschland stark gefährdet“, analysiert Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates.

„An Notlagen wie jetzt zeigt sich klar das Ergebnis einer jahrelangen Sparpolitik im Bereich der generischen Arzneimittel. Den deutschen oder den in Deutschland tätigen Pharmaunternehmen muss ein attraktives Angebot gemacht werden, um hier in unserem Land zu produzieren und sich langfristig niederzulassen“, fordert Wolfgang Steiger weiter. Viele Unternehmen hätten sich aus der Produktion entscheidender Medikamentengruppen zurückgezogen, da der Ertrag zu gering sei. Durch die Konzentration der Produktion auf maximal eine Handvoll Hersteller komme es zu Versorgungsengpässen. Für die mangelnde Versorgung sei aber nicht nur die Reduktion auf wenige Hersteller ausschlaggebend. Aufgrund der jahrelangen Produktionsverlagerung nach Asien sei Deutschland bei einem globalen Markt gleichzeitig von Lieferkapazitäten abhängig. „Wir müssen es schaffen, Pharmaunternehmen für ihre immens wichtige Arbeit für die Bevölkerung anständig zu entlohnen und sie durch adäquate gesetzliche Rahmenbedingungen für das Industrieland Deutschland zu begeistern. Sonst haben wir in naher Zukunft immer wieder mit solchen prekären Situationen zu kämpfen“, stellt Wolfgang Steiger unmissverständlich klar.