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WR-Info 03.02.2021
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Erhöhung des Verlustrücktrages: Einsatz des Wirtschaftsrates wird belohnt

Wolfgang Steiger: Beschluss des Koalitionsausschusses ist ein Schritt in die richtige Richtung

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. hat sich mit seiner Forderung nach einer Erhöhung des Verlustrücktrags für Unternehmen durchgesetzt und unterstützt den Beschluss des Koalitionsausschusses. „Die Erhöhung des Verlustrücktrags ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, lobt Generalsekretär Wolfgang Steiger. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Stimme der 12.500 Mitglieder des Wirtschaftsrates einmal mehr gehört wurde.“ Jetzt muss es aus Sicht des Wirtschaftsrates darum gehen, den Verlustrücktrag mittelfristig komplett unbeschränkt zu ermöglichen. „Davon würden auch größere Unternehmen, die sich in einer Liquiditätskrise befinden, stark profitieren“, erklärt Wolfgang Steiger. „Die Verdoppelung bei einer Zusammenveranlagung hilft nur Personen- und Einzelgesellschaften, deren Inhaber oder Gesellschafter als verheiratet im Wege der Zusammenveranlagung besteuert werden. Gerade auch die besonders betroffenen Kapitalgesellschaften brauchten eine Erhöhung des Verlustrücktrags auf den bei Zusammenveranlagung vorgeschlagenen Betrag von € 20 Mio. oder besser in unbeschränkter Höhe. Nur so könnten Unternehmen dem Leistungsfähigkeitsprinzip folgend ihre Verluste weitestgehend verrechnen“, so Wolfgang Steige weiter. „Von einem längeren Rücktragszeitraum würden außerdem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die stark von Lockdown und damit verbundenen Umsatzausfällen betroffen sind, profitieren.

Nach amerikanischem Vorbild sollte den Unternehmen aus Sicht des Wirtschaftsrates ein Rücktragszeitraum von fünf Jahren ermöglicht werden, damit sie stabil zurück auf die Beine kommen. Erhöhung und Verlängerung des Verlustrücktrags dienten als attraktive Alternative gegenüber KfW-Hilfen für solche Unternehmen, die vor der Krise ein funktionierendes Geschäftsmodell hatten. Um Unternehmen nachhaltig zu entlasten, mahnt der Wirtschaftsrat zu weiteren Strukturverbesserungen, wie etwa der Reduzierung von steuerlichen Melde- und Erklärungspflichten. „Steuererhöhungen oder gar neue Steuern wären das falsche Signal für die gebeutelte Wirtschaft“, warnt Wolfgang Steiger. „Sie braucht vielmehr ein Belastungsmoratorium. Damit kann Deutschland gleichzeitig die Chance nutzen, eine durchgreifende Unternehmenssteuerreform mit Abschaffung des Solidaritätszuschlags und eine Deckelung der Steuerlast zu erreichen. Dadurch können Standortnachteile gegenüber den USA und europäischen Nachbarn wettgemacht und deutsche Unternehmen wieder international wettbewerbsfähig werden. Mit einem reformierten Steuersystem, das auf Leistung und Wettbewerb setzt, kann Deutschland nach der Krise durchstarten“, ist Wolfgang Steiger überzeugt.