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WR-Info 04.10.2023
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Wirtschaftsrat warnt vor Vier-Tage-Woche

Wolfgang Steiger: „Wohlstandserhalt nur mit einer Ausweitung der Arbeitszeit möglich.“

Der Wirtschaftsrat hat sich in den Stuttgarter Nachrichten gegen die Einführung einer Vier-Tage-Woche ausgesprochen und eine Ausweitung der durchschnittlichen individuellen Arbeitszeiten gefordert. Generalsekretär Wolfgang Steiger erklärte: „Spitze bei den Urlaubs- und Ferientagen, dagegen Schlusslicht bei der wöchentlichen Arbeitszeit – das ist selbstverständlich ein massiver Nachteil für den Standort Deutschland.“ Der Arbeitskräftemangel werde sich in den kommenden Jahren noch dramatisch zuspitzen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gingen.
„Klar ist: Was nicht produziert wird, weil die Arbeitszeiten zu kurz sind, kann auch nicht verteilt werden – weder an die Erwerbstätigen selbst, noch über Sozialleistungen an andere. So sind die geringen Arbeitszeiten in Deutschland auch eine massive, allgemeine Wohlstandsbremse“, warnte Wolfgang Steiger.

„Die Bürger haben hier viel mehr Realitätssinn als Gewerkschafter und führende SPD-Politiker: 55 Prozent lehnen nach einer Forsa-Umfrage eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ab. Ihnen ist klar: Unser Wohlstand will erarbeitet werden, und der Lohnkostenschock von um ein Viertel höheren Stundenlöhnen wäre ein Dolchstoß für die deutschen Betriebe“, sagt Wolfgang Steiger. Ganz im Gegenteil ist angesichts des Arbeitskräftemangels eher eine moderate Anhebung der Arbeitszeiten geboten: Nur eine Stunde zusätzlich pro Woche für alle Erwerbstätigen entspräche annähernd 1,8 Millionen zusätzlichen Erwerbstätigen. „Gleichzeitig blieben die Erwerbstätigen in Deutschland dann immer noch die mit der meisten jährlichen Freizeit unter den 38 OECD-Staaten“, sagt Wolfgang Steiger. „Wollen wir unseren Wohlstand und unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten, dann kann dies nur mit einer Ausweitung der durchschnittlichen individuellen Arbeitszeiten gelingen.“