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14.11.2024
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BMUV fördert ressourceneffiziente KI trotz fehlender Nachfrage am Markt

Anwendungen Künstlicher Intelligenz sind alles andere als CO2-neutral. Der Wirtschaftsrat fordert daher den Einsatz von Kernfusion und Kleinreaktoren (SMRs).
©Adobe Stock (bilderstoeckchen)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) investiert mit seiner Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ unter anderem in die Entwicklung ressourceneffizienter KI-Lösungen. Die Intention, Umwelt und Klima durch weniger energieintensive KI-Verfahren zu entlasten, ist zwar löblich – doch fehlt für solche Innovationen ein wirklicher Markt. Das BMUV gibt Millionen für die Entwicklung effizienter KI aus, für die keine nennenswerte Nachfrage besteht – weder heute noch in Zukunft. 

Die größten KI-Entwickler setzen stattdessen auf ganz andere Lösungen, um ihre KI-Anwendungen für ihre Geschäftskunden CO₂-neutral zu machen. Globale Technologiekonzerne wie Google, Amazon, Microsoft und Oracle haben bereits erkannt, dass eine signifikante Senkung der Emissionen nur durch weitreichendere Maßnahmen zu erzielen ist. So setzt Google auf kleine modulare Atomreaktoren, um den steigenden Energiebedarf seiner KI-Modelle zu decken. Der erste Reaktor soll noch 2030 in Betrieb gehen. Auch Amazon und Microsoft verfolgen ähnliche Strategien und erwägen den Einsatz von Kernkraft zur Sicherstellung eines emissionsarmen Energiebedarfs, da die Erneuerbaren allein, wie Wind- und Solarenergie, aufgrund ihrer Schwankungen nicht ausreichend vorhanden sind, um eine konstante Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Ein zweites großes Einsparpotenzial liegt in der Effizienzsteigerung der verwendeten Hardware. Die Entwicklung neuer Chiptechnologien hat das Potenzial, den Energieverbrauch dramatisch zu senken. Neuartige Chips mit drei Nanometern benötigen für dieselbe Leistung nur ein Prozent der Energie eines 2006 eingeführten 65-Nanometer-Chips. Doch die Fertigungskapazitäten sind global extrem limitiert: Der Marktführer TSMC ist bislang das einzige Unternehmen, das Chips in dieser Größenordnung produzieren kann, und die Produktionsstätten erfordern Milliardeninvestitionen. 

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert deshalb, ressourceneffiziente KI nicht weiter mit Steuergeldern zu fördern, sondern stärker auf eine umfassende Infrastruktur für eine klimafreundliche Energienutzung, wie beispielsweise Kernfusion und Kleinreaktoren (SMRs), zu setzen. Neben einer technologieoffenen Förderung klimafreundlicher Energiequellen muss die Bundesregierung die Entwicklung und Produktion von 1,4-Nanometer- und Ein-Nanometer-Chips in Europa deutlicher unterstützen.