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19.01.2023
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Bundesfinanzminister Christian Lindner MdB gibt zusätzliche Bildungsmilliarde frei

©Adobe Stock (Mirko)

Das Startchancen-Programm ist das bildungspolitische Schwerpunktprogramm der Ampel-Koalition. Passend zum soeben erschienen „Deutschen Schulbarometer“ und dem Nationalen Bildungsbericht 2022, kündigte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger am Mittwoch im Bundestag eine zusätzliche Investition von einer Milliarde Euro in das Programm an: „Die Bildungsmilliarde soll zur Startchancen-Milliarde werden.“

Jeder investierte Euro in unsere Bildung ist ein guter Euro. Es ist jedoch auch wichtig, dass von dem Geld möglichst schnell etwas dort ankommt, wo es benötigt wird – vor Ort in den Schulen. Wie dringend notwendig das Geld ist, zeigen die neuen Studienergebnisse. Deutschland fällt im internationalen Bildungsvergleich immer weiter zurück. Demnach können 23,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Mindeststandards im Lesen und Schreiben nicht mehr erfüllen. Im Vergleich dazu sind es in Estland 10,5 Prozent, in Japan 12,7 und in Finnland 14,7. Hinzu kommt ein erheblicher Anstieg von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Fast jedes 3. Kind ist davon betroffen. Vor Corona war es nur etwa jedes 5. Kind, was einen besorgniserregenden Anstieg verdeutlicht.

Durch das Startchancen-Programm sollen ab dem Schuljahr 2024/25 über 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen in Deutschland gefördert werden, die mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern besondere Herausforderungen zu bewältigen haben. Mit dem Programm endet zugleich die Gießkannenpolitik im Bereich Bildung. Wer eine besondere Förderung benötigt, soll sie mithilfe des nun zwei Milliarden Euro schweren Programms erhalten, das einen Fokus auf die Auflösung des Investitionsstaus legt.

Eine Beteiligung der Länder in demselben Umfang ist ebenfalls vorgesehen. Um generell näher zusammenzuarbeiten, plant die Bundesbildungsministerin ein Kooperationsgebot zwischen Bund und Ländern. Um dieses Ziel zu erreichen, kündigte Bettina Stark-Watzinger für den 14. März ein bildungspolitisches Gipfeltreffen der Bundesministerin mit allen Bildungsministern der Länder an.

Der Wirtschaftsrat unterstützt die Ministerin darin, ein Kooperationsgebot zwischen Bund und Ländern zu initiieren. Das jahrelange nebeneinander her Arbeiten in der Bildungspolitik muss endlich enden, wenn wir dem Anspruch gerecht werden wollen, qualifizierte Fachkräfte von morgen auszubilden.