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05.10.2023
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CO2-Abscheidung technologieoffen vorantreiben

Der Wirtschaftsrat setzt sich dafür ein, das seit 2012 bestehende Verbot für die Abscheidung und Speicherung von CO2 aufzuheben.
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Der Wirtschaftsrat setzt sich dafür ein, das seit 2012 bestehende Verbot für die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) aufzuheben und fordert die Bundesregierung auf, eine breit aufgestellte Carbon-Management-Strategie zu entwickeln. CCS muss als Lösungsansatz für einen effizienten Klimaschutz, breite Anwendungsmöglichkeiten finden.
 
Während weltweit die CO2-Abscheidung vorangetrieben wird und die Anwendung zunehmend industrielle Maßstäbe erreicht, hinkt Deutschland hinterher und droht eine ideologiebasierte Selbstverzwergung. Bereits im Dezember 2022 stellte die Bundesregierung das weitgehende CCS-Verbot von 2012 in Frage. Ein gutes Signal, dem bisher kein praktisches Handeln folgte. Daneben treibt das Bundeswirtschaftsministerium eine Carbon-Management-Strategie voran. Die umgebende Debatte lässt allerdings befürchten, dass die Vorteile von CCS für Deutschland weitegehend ungenutzt bleiben könnten.

Vorherrschend bleibt die Befürchtung, die Nutzung von CCS könnte den Ausbau erneuerbarer Energien behindern. Trotz dieser Angst ist die Nutzung von CCS zum Einfangen sogenannter „unvermeidbarer“ oder „Restemissionen“ in einzelnen Bereichen der Landwirtschaft, der Zement- und Kalkherstellung weitgehend akzeptiert. Allerdings bleiben weitere prozessbedingte CO2-Emissionen, beispielsweise der Chemiebranche, zumeist unberücksichtigt. Das, zusammen mit einer politischen Grundablehnung zur Nutzung von CCS bei der Dekarbonisierung der Energieversorgung, ist zu wenig, betrachtet man die Lage der deutschen Industrie. Sie befindet sich in einer Belastungsschäre steigender Energie- und CO2-Zertifikatepreise. Vor dem Hintergrund sicherer Speichermöglichkeiten wie Sie in der Transformation zu festem Karbonatgestein unter dem Meeresgrund bestehen, muss die Tür offen für breite Anwendungsfelder sein, auch für die Energieversorgung. Insbesondere Kraftwerke die Fernwärmenetze speisen, der Kraft-Wärme-Kopplung und Kraftwerke, die von Unternehmen zur betriebseigenen Energieversorgung betrieben werden, sollten mit CCS eine langfristige Perspektive bekommen. Daneben drängt sich die Nachrüstung der Reservekraftwerke vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Stromlücke von 30 GW 2030 auf.

Der Wirtschaftsrat setzt sich weiter dafür ein, CCS für alle Branchen zu erlauben, die prozessbedingte CO2-Emissionen haben und CCS als Lösungsbaustein für eine gelingende Energiewende genutzt wird. Dabei ist entscheidend, dass die Bundesregierung schnell handelt, um es der deutschen Wirtschaft zu ermöglichen, an die Vorreiter im internationalen Wettbewerb anzuschließen und Arbeitsplätze langfristig in Deutschland zu halten.