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17.04.2025
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Deutsch-kanadischer Unternehmerdialog im Rahmen der Hannover Messe

Die neuen US-Zölle stellen Deutschland, Kanada und die EU vor große Herausforderungen. Politische und wirtschaftliche Allianzen sollen daher nun vertieft werden
©Adobe Stock (Oleksandr)

Die transatlantischen Beziehungen verändern sich rapide. Die USA fokussieren sich zunehmend auf nationale Interessen und drohen, als verlässlicher Partner auszufallen. Deutschland und Europa müssen sich vor diesem Hintergrund neu orientieren und bestehende Partnerschaften weiter ausbauen. Kanada ist ein Wertepartner, der vor ähnlichen wirtschafts- und handelspolitischen Herausforderungen steht wie Deutschland. Beide Länder verbindet außerdem eine enge politische und wirtschaftliche Partnerschaft. Die starke bilaterale Verbindung hat sich ebenfalls auf der diesjährigen Hannover Messe gezeigt. Als Partnerstadt der Hannover Messe konnte Toronto auf sich aufmerksam machen. 

Auch der Wirtschaftsrat beschäftigt sich intensiv mit den wirtschafts- und handelspolitischen Beziehungen zwischen Kanada, Deutschland und der EU. Die Bundesfachkommission Internationaler Kreis führte im Rahmen der Hannover Messe einen hochrangigen Austausch mit politischen Vertretern aus Kanada, der EU und Deutschland. Die Fachkommission hat die Auswirkungen der US-amerikanischen Zölle auf die transatlantischen Beziehungen und Möglichkeiten für eine vertiefte Partnerschaft zwischen Kanada, Deutschland und der EU diskutiert. Unter anderem wurde beraten mit Victor Fideli, Minister für Wirtschaftsentwicklung, Arbeitsplätze und Handel der Provinz Ontario, Shelley Carroll, der Vorsitzenden des Haushaltsausschusses des Toronto City Council, sowie Dr. Ailish Campbell, Botschafterin Kanadas bei der Europäischen Union. 

Die Diskussion machte deutlich, dass sowohl Deutschland, Kanada als auch die EU vor großen Herausforderungen durch die neuen US-Zölle stehen. Alle Seiten betrachten den Freihandel als essenziellen Bestandteil der internationalen Wirtschaftsordnung. Sowohl Kanada als auch Deutschland bewerten das gemeinsame umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) positiv. Die EU-Kommission muss sich in den nächsten Jahren jedoch darum bemühen, die Partnerschaft mit Kanada weiter zu vertiefen. 

Auch Deutschland steht in der Pflicht. Die kommende Bundesregierung muss in der EU wieder eine Führungsrolle übernehmen. Es ist zwingend, dass die EU aus einer Position wirtschaftlicher Stärke neue Partnerschaften erkundet, um gegen die erratischen Zustände in den internationalen Handelsbeziehungen zu bestehen. Dazu braucht es ein starkes, engagiertes und aktives Deutschland. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD zeigt den politischen Willen dazu. Jetzt müssen konkrete Taten folgen. 

Auch der diesjährige G7-Vorsitz Kanadas wird von hoher Bedeutung sein. Die Bundesfachkommission Internationaler Kreis wird die deutsch-kanadischen Beziehungen weiter intensiv bearbeiten und kommentieren. Die nächsten Jahre haben das Potenzial, die gemeinsame politische und wirtschaftliche Allianz auf die nächste Stufe zu heben.