Die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland – Aufschwung oder Deindustrialisierung?
Die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine erschüttern weiterhin die Weltwirtschaft. Lieferengpässe und steigende Energiekosten stellen die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland auf die Probe. In der Gesellschaft steigt die Sorge um die Versorgungssicherheit aufgrund der Debatten bezüglich der Energieträgernutzung. Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr MdB, hielt fest, dass Technologieoffenheit und Importe wichtige Lösungsanker für diese Fragestellungen bereithielten. Deutschland wird seinen Energiebedarf nicht alleine decken können, daher sei auch der Import, unter anderem von synthetischen Kraftstoffen, eine wichtige Säule der Energieversorgung. Dementsprechend müssen LNG-Terminals weiter aufgebaut werden. Der CO2-Zertifikatshandel muss Kernstück und sinnvolles Instrument einer energiepolitischen Agenda sein.
Die Bundesrepublik brauche eine gute und nachhaltige Energiepolitik und weniger Subventionen. Dazu gehört auch die steuerliche Entlastung sowie der Abbau von Bürokratie. Auch Freihandelsabkommen wie „CETA“ müssen weiter ausgebaut werden, um einseitige Abhängigkeiten zu verhindern. Deutschland muss weiterhin für Start-ups attraktiv bleiben und den Finanzplatz stärken.
Dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel müsse die Bundesrepublik weiterhin entgegenwirken. Dabei können die skandinavischen Länder mit einem flexiblen Renteneintritt als Vorbild dienen. Das nationale Erwerbspotenzial kann durch Einwanderung von Fachkräften in den Arbeitsmarkt begegnet werden. Grundsätzlich muss sich die Arbeit allerdings lohnen. Hier könne auch steuerliche Entlastungen sowie eine Investition in das Bildungssystem beitragen.