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17.11.2022
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Digitale Schlüsseltechnologien bestimmen die Zukunftsfähigkeit

©Hans-Christian Plambeck

Auch in diesem Jahr war der Wirtschaftstag der Innovationen des Wirtschaftsrates wieder ein voller Erfolg. Mit intensiven Diskussionen auf hochkarätig zusammengesetzten Podien strahlte der WTI 2022 ein starkes Signal für mehr wirtschaftspolitischen Mut, unternehmerische Freiheiten und europäische Dimension aus.

Hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft erörterten digitale Schlüsseltechnologien 2030 im Hinblick auf europäische Ökosysteme im internationalen Wettbewerb. Die Präsidentin des Wirtschaftsrates, Astrid Hamker, machte deutlich, dass Technologien und Innovationen zunehmend in den Mittelpunkt eines Systemwettbewerbs zwischen den USA und China rücken. "Hierbei steht die Innovationsführerschaft in zentralen Schlüsseltechnologien und Zukunftsindustrien im Fokus", betonte die Präsidentin des Wirtschaftsrates. "Die Zukunft unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenlebens wird zu einem ganz erheblichen Teil davon beeinflusst, welchen Weg wir in der digitalen Transformation einschlagen." Wir stehen am Beginn einer neuen technologischen Innovationswelle fügte Marija Gabriel, EU – Kommissarin für Innovation und Forschung hinzu. „Europa muss bei dieser vierten Innovationswelle zu einem globalen Führer werden.“

In der Diskussion um Technologische Souveränität durch europäische Kooperationen machte der Digitalpolitiker Thomas Jarzombek MdB deutlich, dass Politik zwei Pfade zu beschreiten hätte. Einerseits müsse hinterfragt werden, wie Deutschland bei verlorengegangenen Technologien wieder aufholen könne. Andererseits sollten Zukunftstechnologien in den Blick genommen werden, um diese skalieren zu können. Auch die Vertreter der Wirtschaft appellierten an eine stärkere strategische Vorausschau. So sieht Christin Eisenschmid, Managing Director, Intel Germany, den Zugang zu Technologie von zunehmender politischer Relevanz. Politik müsse daher die kommende Dekade überblicken, um richtige strategische Entscheidungen für die technologische Souveränität zu treffen. Dr. Caroline Kling, Global Head of Government Affairs, SAP, sieht dabei große Chancen für die deutsche und europäische Resilienz, da die Industrie noch immer ein hohes Maß an Know How und Expertise besitze.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger MdB rückte in ihrer Rede den Systemwettbewerb mit China in den Fokus und hob auf die Vorzüge einer freiheitlich verfassten Gesellschaft für die Forschung ab. "Unsere Marktwirtschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Deswegen müssen wir konsequent auf freie Forschung und Unternehmertum setzen", sagte Bettina Stark-Watzinger. Auf den WTI-Podien wurden Themen wie Cybersicherheit, Mobilitätswende, Künstliche Intelligenz und Digitale Verwaltung vertiefend erörtert. So machte Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, etwa darauf aufmerksam, dass Cybersicherheit inzwischen unverzichtbar für die Wahrung demokratischer Prozesse sei. Ihre gute Nachricht: Die jüngste Sicherheitsanalyse des US-Tech-Giganten zeigt, dass sich 98 Prozent aller Gefahren aus dem Cyberspace nach wie vor mit standardisierten Sicherheitsverfahren abwehren lassen.

Der CDU-Vorsitzende und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz MdB beendete den Abend mit einem dringlichen Appell, im globalen Wettbewerb um Innovationen nicht zurückzufallen. „Wenn wir nicht aufpassen, werden wir von den weltweiten Entwicklungen abgehängt", mahnte Friedrich Merz. Deutschland müsse wieder zum „Einsteigerland“ werden und nicht über nationale Alleingänge zum „Aussteigerland“. Wenn Deutschland im Wettbewerb um Innovationen und Technologien mit den USA und China reüssieren will, brauche es einen funktionierenden, breiten und tiefen europäischen Kapitalmarkt. Astrid Hamker wies zum Abschluss der Veranstaltung den Staat in seine Schranken. "Der Staat muss sich wieder zurücknehmen und eine neue Balance zum Markt finden. Vom diesjährigen Wirtschaftstag der Innovationen geht das Signal aus, dass wir mehr Mut brauchen – und dass die Wirtschaft bereit ist, Verantwortung zu tragen.“

Impressionen zur Veranstaltung finden Sie hier.