EU-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge
Strengere Flottengrenzwerte im Schwerlastverkehr bedrohen die Logistikbranche. Wir müssen alle CO2-Einsparpotentiale, auch durch E-Fuels, nutzen, um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten.
Am Donnerstag, dem 18. Januar 2024, einigten sich die verantwortlichen Verhandlungsführer des Europäischen Rates und des EU-Parlaments auf strengere Treibhausgas-Auflagen für schwere Nutzfahrzeuge. Dabei soll die CO2-Emissionsreduktion für LKW (und Reisebusse) bis 2030 um 45%, bis 2035 auf 65% und bis 2040 auf 90% steigen. Allerdings sieht der bisherige Entwurf nicht vor, Ausnahmeregelungen für E-Fuels und Biokraftstoffe zuzulassen.
Dieses Signal aus Brüssel ist verheerend. Die Logistikbranche ist bereits heute nicht auf Rosen gebettet. Die generell hohen Energiepreise und die, um eine CO2-Komponente erweiterte LKW-Maut treiben die Betriebskosten der Spediteure in die Höhe. Eine großflächige Flottenumrüstung oder gar einen Flottenersatz können sich die wenigsten Transportunternehmer leisten. Das Preisniveau von E-LKW beläuft sich bisweilen auf das doppelte oder gar dreifache im Vergleich zu konventionellen LKW mit Dieselantrieb.
Darüber hinaus ist die Fahrleistung von E-LKW auf absehbare Zeit mit denen von Verbrennern nicht zu vergleichen.
Genau hier könnte die Nutzung von E-Fuels und Biokraftstoffen helfen, die Spediteure nicht zu überfordern und gleichzeitig die Emissionsziele im Verkehrssektor zu erreichen – Was wir brauchen, ist eine technologieoffene und ideologiebefreite Debatte im Mobilitätssektor. Hier muss noch nachgebessert werden.