Europäischer Raum für Gesundheitsdaten – bessere Gesundheitsversorgung in der EU?
Mit der EU-Initiative zum Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, kurz EHDS) sollen die nationalen Gesundheitssysteme durch den sicheren und effizienten Austausch von Gesundheitsdaten stärker untereinander verknüpft werden. Durch die national erhobenen Gesundheitsdaten sollen die Versorgung, die Forschung und die Infrastruktur der einzelnen Gesundheitssysteme insgesamt verbessert werden.
Ein wesentlicher Bestandteil des EHDS ist dabei die Einrichtung von grenzüberschreitenden Infrastrukturen beziehungsweise zentralen Plattformen für die Primär- und Sekundärnutzung von elektronischen Gesundheitsdaten. Der derzeitige Zeitplan sieht vor, dass bis 2025 die Grundlagen für den EHDS geschaffen werden.
Aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, die die Notwendigkeit der Verfügbarkeit von Daten des Gesundheitssystems gezeigt hat, ist die Gelegenheit günstig und die Akzeptanz – auch über die Fachöffentlichkeit hinaus – sehr groß. Zudem hat die EU gezeigt, dass sie bei wichtigen Gesundheitsfragen wie der Impfstoffbeschaffung und dem Covid-Impfzertifikat erfolgreich zusammenarbeiten kann.
Grundsätzlich ist der Europäische Raum für Gesundheitsdaten zu begrüßen. Denn wir müssen es endlich schaffen, nicht mehr nur die Risiken der Datennutzung und den Datenschutz alleine zu sehen. Vielmehr gilt es, die Datennutzung und die daraus resultierenden Verbesserungen für die Versorgung und den einzelnen Patienten zu sehen. Dabei gilt es sicherlich auch noch größere Herausforderungen, wie die Interoperabilität sowie Qualität der Daten, zu meistern.
Der Wirtschaftsrat wird diesen Prozess engmaschig und lösungsorientiert begleiten sowie sich für die Anliegen sowohl aus Unternehmens- als auch Patientensicht einsetzen.