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24.05.2024
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Kostenexplosion bei der Energiewende eindämmen

Zeit und Geld sparen beim Ausbau der Energieinfrastruktur
©Adobe Stock (Fabio)

Das politische Ziel der Klimaneutralität Deutschlands im Jahr 2040 bedingt einen großflächigen Aus- und Umbau von Energieinfrastruktur. Dazu gehören der Bau zusätzlicher Übertragungsleitungen, die Digitalisierung und Verstärkung der Verteilnetze, der weitere Ausbau der Erneuerbaren-Erzeugungs-Anlagen, insbesondere Windenergie und Photovoltaik, sowie der Neuaufbau der für Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung erforderlichen Wasserstoffinfrastruktur etwa Elektrolyseure, Wasserstoffleitungen und Speicher, außerdem der Neubau wasserstofffähiger Gaskraftwerke im Rahmen der Kraftwerkstrategie sowie der spätere Umbau der Gaskraftwerke für die Wasserstoffnutzung.

Für diese gewaltige Infrastrukturoffensive wird mit Kosten in erheblichem Umfang gerechnet. Die Schätzung des Gesamtaufwandes ist mit großen methodischen Schwierigkeiten verbunden. Aktuelle Erfahrungen beispielsweise der Netzbetreiber zeigen, dass beispielsweise Tiefbaumaßnahmen sich stetig weiter verteuern. Die sich abzeichnende Konkurrenzsituation im Tiefbau mit dem ebenfalls geplanten großflächigen Ausbau von Wärmenetzen ist dabei noch nicht einmal eingerechnet.

Die weitaus meisten im Rahmen der genannten Infrastrukturmaßnahmen anfallenden Kosten werden sich letztlich im Strompreis wiederfinden und die einzelne Kilowattstunde verteuern. Die Möglichkeiten des Bundeshaushaltes, etwa Netzentgelte zu übernehmen, scheinen ausgereizt zu sein. Entlastungen bei einzelnen Verbrauchergruppen, wie der besonders stromintensiven Industrie, werden immer zu Lasten aller anderen Verbrauchergruppen gehen und stellen somit ein Nullsummenspiel dar.

Stromkostensituation bereits heute angespannt

Dabei ist der Strompreis in Deutschland sowohl für Privatverbraucher als auch für die Industrie im internationalen Vergleich heute schon hoch. Die Ausweichmöglichkeiten der Industrie werden aktuell bereits in großem Umfang genutzt: die Investitionstätigkeit der Industrie in Deutschland ist massiv zurückgegangen, da nicht mit sinkenden, sondern im Gegenteil mit tendenziell höheren Strompreisen gerechnet wird. Da die industrielle Basis die Grundlage auch des Wohlstands in Deutschland ist, ist es zwingend erforderlich, alle sich bietenden Kostensenkungspotentiale zu nutzen.

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