Sichere Rohstoffversorgung durch Diversifizierung von Importen
Die EU und Deutschland stehen vor der Herausforderung, langfristige und verbindliche Rohstoffpartnerschaften abzuschließen und gleichzeitig die Abhängigkeit von Rohstoffimporten soweit wie möglich zu reduzieren. Aktuell werden 80 Prozent der weltweit verfügbaren Rohstoffe von 16 Staaten kontrolliert; allein China hat bei der Raffinadeproduktion einen Marktanteil von gut 48 Prozent. Um diese Abhängigkeit von wenigen Akteuren zu diversifizieren und damit verbundene Ausfallrisiken zu reduzieren, müssen sich Deutschland und die EU breiter aufstellen.
Gegenwärtig werden Verhandlungen zu Rohstoffabkommen mit Kanada und einer Reihe südamerikanischer Staaten geführt. Doch ungeachtet der Diversifizierung befindet sich der Großteil der verfügbaren seltenen Erden unter der Kontrolle Chinas. Deshalb stellt sich die Frage, wie die Beziehungen des Westens mit China zukünftig aussehen könnten. Denn bereits jetzt steht fest, dass der Rohstoffbedarf in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Als Beispiele können das bereits erwähnte Nickel oder Lithium genannt werden, die besonders in der Mobilitätswende eine bedeutende Rolle spielen. Folglich sollte eine nachhaltige und risikoarme Rohstoffversorgung für die nächsten Jahre zur Priorität in der EU und Deutschland werden. Dieses Anliegen adressierten die Mitglieder der Bundesarbeitsgruppe an Dr. Sven-Uwe Schulz, Arbeitsbereichsleiter Rohstoffpotenzialbewertung und Head of Unit der Evaluation of Mineral Resources, Deutsche Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe.