Cookie-Einstellungen

WR-Intern
31.08.2022
Drucken

Technologieoffenheit ist der Schlüssel zum Fortschritt

Die Bundesarbeitsgruppe Energie für Mobilität tagte zum Thema „Auswirkungen des Verbots von Verbrennungsmotoren ab 2035“ mit Frau Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), als Referentin. Im Fokus standen die Konsequenzen des Beschlusses für die Mobilitätswende in Deutschland.

©Adobe Stock - Gorodenkoff

Einen Schwerpunkt der Sitzung bildete die Diskussion um die E-Mobilität mit seinen Chancen und Risiken. Es wurde kritisiert, dass die Politik der Industrie nicht nur Ziele, sondern auch den aus ihrer Sicht richtigen Weg zur Erreichung dieser Ziele aufzeichne. Dies beeinflusse die Dynamik der Unternehmen negativ.

Die Sitzung thematisierte den unzureichenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. In diesem Zusammenhang wurde bemängelt, dass sich der Diskurs häufig lediglich auf die Verfügbarkeit von Ladepunkte konzentriere, aber nicht die Rahmenbedingungen, wie etwa unterirdische Kabel und Stromproduktion, einbeziehe. Als Beispiel wurde das Konzept des netzbasierten Ladens genannt, nachdem sich die Ladegeschwindigkeit in Abhängigkeit von seiner Verfügbarkeit im Netz beschleunigen oder verlangsamen kann.

Frau Müller stellt dennoch einige Vorteile der E-Mobilität heraus, darunter die inzwischen vorhandene Produktvielfalt mit einem Angebot von 150 unterschiedlichen E-Auto-Modellen bis Ende 2023, die unterschiedliche Zielgruppen anspricht. In Bezug auf die nach wie vor hohen Verkaufszahlen von Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren betonte Frau Müller, es müsse eine noch stärkere Anreizregulierung für einen Kauf von E-Autos seitens der Bundesregierung geben. In diesem Zusammenhang seien auslaufende Förderprogramme eher hinderlich.

Insgesamt wurde betont, dass Mobilität als Konzept ganzheitlich neu gedacht werden muss und dabei Technologieoffenheit eine wichtige Rolle spielt. Deutschland steht bei der Mobilitätswende vor immensen Herausforderungen und die einzige Lösung auf dem Weg zu einer klimaneutralen Mobilität der Zukunft führt über eine sinnvolle Kombination von Antriebslösungen. Dazu gehört neben der E-Mobilität auch der Wasserstoffmotor, obgleich seine Potenziale meist dem Schwerlastverkehr zugerechnet werden. Außerdem wird die Bedeutung von Biokraftstoffen und E-Fuels steigen, deren Bedeutung bis heute unzureichend in der Mobilitätswende berücksichtigt werden. (EW)