Wirtschaftsrat fordert große Baurechtsreform und Zinsprogramm zur Linderung der Wohnungsnot
Der Wirtschaftsrat forderte daher ein unverzügliches Umsteuern. Jede Regulatorik muss auf den Prüfstand. Dazu gehört zum Beispiel der Mut zur Rücknahme teurer politischer Entscheidungen, etwa der Reduktion energetischer Anforderungen oder einer Revision der Umstellungspflicht auf investitionsintensive Heizsysteme. Unabhängig davon stünde die Schaffung einer Bundesbauordnung für einen echten Befreiungsschlag. Eine bundesweit gültige Bauordnung würde nicht nur Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen, sie würde auch serielle Verfahren als schnelle, preisgünstige Antwort für qualitätswahrendes Bauen und Sanieren erheblich erleichtern. Grundsätzlich müssen wir uns von unseren starren Wegen, Technologien, Baustoffe oder Einzelmaßnahmen festlegen zu wollen, verabschieden. Beide Ansätze würden im Übrigen zu einer notwendigerweise effizienteren Verwendung der aus Steuermitteln bereitgestellten Wohnungsbauförderung führen.
Stichwort Geld: Geförderte Zinsprogramme würden dem Wohnungsbau mehr helfen als Superabschreibungen. Das Problem eingebrochener Neubauprojekte besteht nicht darin, dass diese nicht abgeschrieben, sondern nicht mehr verkauft werden können - weil sie von einer galoppierenden Kostenentwicklung und ausufernden Regulatorik eingeholt werden. Es fehlt der Branche schlicht an Liquidität.
Die Bundesregierung muss das Thema „Wohnen“ endlich mit angebotsorientierten Lösungen anpacken, statt den Mangel weiter zu verwalten.