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29.06.2022
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Wirtschaftsrat setzt sich für die Sicherheit der Energieversorgung ein

Die Gasversorgung von Bevölkerung und Industrie muss sichergestellt sein
©Adobe Stock (Ingus Evertovskis)

Die Versorgungssicherheit bei Strom, Wärme und Kraftstoffen, die für die Existenz und den Wohlstand unserer Volkswirtschaft von grundlegender Bedeutung ist, gehört seit Beginn der Energiewende ohnehin zu den meistdiskutierten Themen. Durch den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Erpressungsversuche Putins mit dem Drosseln und dem absehbaren Einstellen der Gaslieferungen werden die latenten Risiken der Energiewende unversehens real.

Die Bunderegierung hat in der vergangenen Woche die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Das zeigt, dass die Situation jetzt wirklich ernst ist. Die Wärmeversorgung der Bevölkerung im kommenden Winter kann nur gesichert werden, wenn die verfügbaren Gasmengen nahezu vollständig aus dem Strombereich abgezogen und neben der Versorgung der Industrie für die Speicherbefüllung verwendet werden.

Der Wirtschaftsrat setzt sich daher dafür ein, dass im Strombereich alle noch verfügbaren Kraftwerke wieder ans Netz gehen. Das betrifft zum einen die Kohlekraftwerke, vor allem diejenigen, die zur Stilllegung angemeldet waren, aber auch die noch verbliebenen Kernkraftwerke. Wenn es um die Wärmeversorgung der Bevölkerung und das Überleben der energieintensiven Industrie geht, darf es keine ideologischen Festlegungen und keine Denkverbote geben. In diesem Sinne hat der Wirtschaftsrat intensiven Druck auf die Verantwortlichen in der Bundesregierung und im Deutschen Bundestag ausgeübt, um zu erreichen, dass verfügbaren Gasmengen im Wesentlichen für die Versorgung der Bevölkerung mit Heizungswärme sowie der Industrie mit Prozesswärme eingesetzt und nicht mehr für die Stromerzeugung verwendet werden.

Die Wärmeversorgung der Bevölkerung hat Priorität. Das darf aber nicht heißen, dass es ein Recht auf eine 22 °C warme Wohnung gäbe. Ein Absenken auf beispielsweise 18 °C ist absolut zumutbar und ohne schlimme Konsequenzen.

Schlimme Konsequenzen hätte es aber, wenn wichtige Teile der Industrie nicht mehr genügend Gas für die notwendige Prozesswärme erhalten würden. Dadurch könnten schlimmstenfalls Produktionseinrichtungen unwiederbringlich zerstört und wichtige Lieferketten, z. B. in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie gestört werden.