Wirtschaftstag 2025: Die Zukunft Europas gestalten

Der Wirtschaftstag 2025 hat ein klares europapolitisches Signal gesendet. Im hochkarätigen Programm der Leuchtturmveranstaltung wurde deutlich: In Europa liegt die Zukunft. Damit hat auch der Wirtschaftsrat die Grundlage für die Arbeit der nächsten Jahre gelegt
Insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz machte in seinem Impuls klar, dass Deutschland zurück auf der europäischen Bühne sei. Die Zeit des „German vote“, also der Enthaltung in Brüssel, sei vorbei. Jede politische Entscheidung solle zukünftig europäisch getroffen werden. Damit unterstützt der Bundeskanzler eine langjährige Forderung des Wirtschaftsrates: Die Rolle der EU muss gestärkt werden, und zwar mit einem Deutschland, das Führungsverantwortung in Brüssel übernimmt – in sämtlichen Politikbereichen.
Auch das restliche Programm des Wirtschaftstages trug eine europapolitische Handschrift. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wurde mit der Ludwig-Erhard-Gedenkmünze in Gold ausgezeichnet und zeigte in seinem Impuls Wege auf, wie Wirtschaftswachstum angekurbelt werden kann. Auch Deutschland muss von dieser europäischen Erfolgsgeschichte viel lernen.
Der dänische Minister für Industrie und Unternehmen, Morten Bødskov, gab Einblicke in die Ratspräsidentschaft seines Landes, die ab dem 1. Juli 2025 beginnt. Schwerpunkte in der EU werden der Bürokratieabbau sowie die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit sein. Auch das sind Kernforderungen des Wirtschaftsrates. In den vergangenen Monaten hat sich der Wirtschaftsrat intensiv in die Omnibus-Pakte der EU-Kommission, die den Rückbau von Bürokratie als Ziel haben, eingebracht. Auch daher war es ein wichtiges Zeichen, dass Michael Hager, Kabinettschef des zuständigen EU-Kommissars Valdis Dombrovskis, als Impulsgeber am diesjährigen Wirtschaftstag teilnahm. Seine Kernaussage war deutlich: Brüssel brauche die praktischen Erfahrungen der Unternehmen, um effektiv Bürokratie abzubauen.
Mit Manfred Weber, dem Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei, und Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundeswirtschaftsminister Österreichs, haben zwei weitere europäische Größen wichtige Perspektiven geliefert und die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit betont. Es komme darauf an, zusammen mit europäischen Partnern Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. Nur gemeinsam könne die EU im internationalen Wettbewerb bestehen. Daher müsse die EU handlungsfähig sein, die Mitgliedstaaten sich untereinander koordinieren. Die EU solle dabei zurück zu einer Position wirtschaftlicher Stärke gelangen, um im globalen Wettbewerb nicht zerrieben zu werden.
Der Wirtschaftstag 2025 war vor allem ein Zeichen des Aufbruchs – national, aber auch europäisch. Der Wirtschaftsrat wird sich zukünftig noch stärker in Brüssel engagieren und sich in der EU-Politik einbringen; es braucht den Druck aus der Wirtschaft, damit die EU die richtigen Schritte fortsetzt.