Bettina Würth zu Gast in Pforzheim
Am 22.03.2022 empfing die Sektion Pforzheim die Beiratsvorsitzende des Würth-Konzerns, Bettina Würth, im Parkhotel Pforzheim zum Unternehmer-Lunch.
In
vertrauter Atmosphäre des Parkhotels hieß der Sprecher der Sektion Pforzheim,
Georg Wellendorff, rund 60 Teilnehmer und die Referentin, Bettina Würth,
Willkommen. Frau Würth, als Vorsitzende des wichtigsten Gremiums des Konzerns,
begann ihre Einführung mit dem Hinweis auf Ihre familiäre Verbindung zur Stadt
Pforzheim. So stammt Ihre Mutter aus der Goldstadt und bereits ihre Großeltern
hatten eine Schmuckmanufaktur.
Frau
Würth hat im Würth-Konzern bereits ihre Ausbildung absolviert und
verschiedenste Stufen bis hin zur Konzerngeschäftsführung durchlaufen. Das
ermöglichte ihr das nötige Verständnis für die vielfältigen Geschäftsbereiche,
aber auch die Mitarbeiter, welche im Konzern einen hohen Stellenwert haben. Ihr
Vater Reinhold Würth als Unternehmer habe sich bis hin ins Alter, Neugier und
Tatendrang beibehalten - die nötigen Werkzeuge um aus einem Zwei-Mann-Betrieb
einen weltweit erfolgreichen Konzern mit 86000 Mitarbeitern zu machen. Der
Zusammenhalt innerhalb der Familie sei wichtig, auch wenn es mal
Unstimmigkeiten gibt. Dabei war das Leben mit und im Konzern nicht immer
einfach, erinnert sich die Managerin. Schon als kleines Mädchen nahm Bettina
Würth das Telefon, welches nach Geschäftsschluss von der Firma in das
Wohnzimmer der Familie umgeleitet wurde entgegen. Dort notierte Sie
Artikelnummern und Aufträge: „Das Unternehmen sitzt wie ein Kind immer mit am
Esstisch.“ Für die junge Generation, die mehr Wert auf ihre Work-Life Balance
legen, hegt Bettina Würth Verständnis. Früher saßen sie oft bis 20 Uhr im Büro,
haben gearbeitet und geraucht. Mittlerweile tut sie dies nicht mehr, wandert
viel und trinkt auch mal ein Gläschen Wein.
2025 wird sie den Beiratsvorsitz an ihren Neffen Sebastian abgeben. Es gäbe eine klare Strategie für die nächsten Jahre. In diesem Jahr soll die 20 Milliarden-Euro-Umsatzmarke zum ersten Mal überschritten werden. Die Würth-Gruppe ist in 80 Ländern vertreten und habe noch Wachstumspotenzial.
Neben ihrer Tätigkeit bei Würth engagiert sich Bettina Würth in zahlreichen gemeinnützigen Organisationen, darunter auch das Kinderhilfswerk Unicef. Im Jahr 2006 öffnete sie die nach ihrer verstorbenen Tochter benannte Freie Schule Anne-Sophie, eine reformpädagogische Schule in Künzelsau. 2011 ging die zweite Freie Schule Anne-Sophie in Berlin in Betrieb.
Große Bedenken gegenüber der aktuellen Wirtschaftspolitik äußerte Sektionssprecher Georg Wellendorff gegenüber dem anwesenden FDP-Bundestagsabgeordneten Rainer Semet. Die Koalition steht vor massiven Zerwürfnissen, viele Vorhaben wirken unüberlegt. Eine unsichere Energiepolitik, eine überbordende Bürokratie und Fachkräftemangel stellen derzeit vor Herausforderungen. „Deutschland kann froh sein über seine leidensfähige Wirtschaft“, so Bettina Würth.