Cookie-Einstellungen

Bericht
23.06.2022
Drucken

Digitale Transformation in Unternehmen

Dr. Martin Krämer, Vorstand der SICK AG, zeigte uns am Beispiel seines Unternehmens wie die digitale Transformation aussehen kann.
©Wirtschaftsrat Baden-Württemberg

„Ich möchte Transformation am Beispiel dieser großen Linde erklären, die Sie alle hier bei einem Blick aus dem Fenster sehen können.“ Mit diesen überraschenden Worten begrüßte Dr. Martin Krämer, Vorstand der SICK AG, seine Gäste, die zahlreich nach Buchholz gekommen waren, um dort einem Vortrag über die zunehmende Digitalisierung in Unternehmen beizuwohnen. Je länger die anwesenden Mitglieder des Wirtschaftsrates und des Mitveranstalters, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. (Südwestmetall), jedoch den Ausführungen des Referenten lauschten, desto mehr wich der Zustand der Verwunderung über den ungewöhnlichen Einstieg dem Verständnis, weshalb die Frage nach dem richtigen Umgang mit einem 140 Jahre alten Baum eine adäquate Analogie zu der Philosophie darstellt, mit der Krämers Unternehmen bestehende Herausforderungen angeht.

Krämer schilderte nämlich eindrucksvoll, wie die Linde die Bauherren beim Bau des erst vor rund sechs Monaten eröffneten Campus der SICK AG, in dem auch die in diesem Bericht beschriebene Veranstaltung stattfand, schier zur Verzweiflung getrieben habe. Da das Fällen des Baumes auf Grund behördlicher Vorgaben nicht in Frage gekommen sei, habe man sich nach ausführlichen Überlegungen dafür entschieden, ihn um rund 17 Meter zu versetzen. Diese „Zwangsumsiedelung“ habe der Linde jedoch wider Erwarten nicht etwa geschadet, sondern ihr im Gegenteil noch einmal einen deutlichen Wachstumsschub verpasst. Dies stelle laut Krämer ein eindrucksvolles Beispiel dafür dar, dass jede Veränderung in den meisten Fällen zwar ein gewisses Risiko bedeute, jedoch auch beeindruckende Chancen mit sich bringe.

An dieser Stelle zog der Referent nun auch Parallelen zur SICK AG. Da sein Konzern, der sich auf die Entwicklung und Herstellung von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Automatisierungstechnik spezialisiert habe, zunehmend auch gegen Konkurrenz aus dem Ausland bestehen müsse, biete man dem Kunden im Sinne der sogenannten „Smart-Industry-Idee“ nunmehr individuell zugeschnittene Produktkonzeptionen an. Die hierbei verbauten Chips seien beispielsweise in der Lage, Fabrikationsprozesse zu beobachten und dem Kunden die daraus gewonnenen Daten digital zur Verfügung zu stellen. Hierbei zeige sich im Sinne der digitalen Transformation der große Nutzen derartiger intelligenter Systeme, da diese beispielweise in erheblichem Maße zur Effizienzsteigerung bei der Erzeugung von Waren beitragen könnten.

Zudem erklärte Krämer, dass die SICK AG auch in anderen Bereich Mut zur Veränderung zeige. So habe das Thema Nachhaltigkeit für das Unternehmen in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Durch Maßnahmen wie die Errichtung von konzerneigenen Photovoltaikanlagen oder der Bereitstellung von Dienstwagen der Marke Tesla sei es gelungen, die Ökobilanz der Sick AG zu verbessern. Auch bemühe man sich intensiv darum, den Angestellten ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten, was sich unter anderem durch das Erreichen von Platz 11 bei einer unter 650 Betrieben durchgeführten Umfrage des Magazins Stern wiederspiegle, die nach den mitarbeiterfreundlichsten Konzernen Deutschlands gesucht hatte.

2022_06_23_fr_em_digitaletransformation2 ©WR

Im Anschluss an den kurzweiligen Vortrag bekamen die Gäste im Rahmen einer vom Sprecher der Sektion Freiburg-Emmendingen, Prof. Dr. Frank O. Bayer, moderierten Diskussion zudem die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und diskutierten mit Krämer über interessante und vielseitige Bereiche wie Datenschutz oder pay-per-use-Bezahlungsmodelle.