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Bericht
22.10.2024
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Ein Blick auf den Kampf um das Weiße Haus - Online-Veranstaltung mit Roderisch Kiesewetter MdB, Obermann im Auswärtigen Ausschuss

Gemeinsame Online-Veranstaltung des Wirtschaftsrats und der Konrad-Adenauer-Stiftung zur kommenden US-Wahl
©Wirtschaftsrat

Der Entscheidung, wer zukünftig Präsidentin oder Präsident der USA werden wird, rückt immer näher und beschäftigt nicht nur die Menschen in den Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen Welt. Infolgedessen kamen rund 50 interessierte Mitglieder des Wirtschaftsrates und der Konrad-Adenauer-Stiftung bei einer gemeinsamen Online-Veranstaltung zusammen, um mit Roderich Kiesewetter MdB, Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Eckart Nürnberger, Sprecher der Sektion New York des Wirtschaftsrates sowie Dr. Hardy Ostry, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Washington, D.C. über die richtungsweisende Wahl zu diskutieren. 


Nach einer kurzen Begrüßung der Referenten und Gäste durch Dr. Stefan Hofmann, dem Landesbeauftragten für Baden-Württemberg der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., begann Moderator Marc Stoffel, Mitglied im Vorstand der Sektion Stuttgart des Wirtschaftsrates, den Diskutanten eine Vielzahl von Fragen zu stellen. So wollte er zu Beginn wissen, auf welche Strategien die beiden Anwärter auf das Präsidentenamt, die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump, in ihrem Wahlkampf setzen. Daraufhin erklärte Dr. Hardy Ostry, dass Trump vor allem auf perfekt inszenierte Wahlkampfevents – sogenannte Rallyes – zurückgreife, bei dem er seine Anhänger auf sich einschwöre und in populistischer Manier Angst vor einem Wahlsieg seiner politischen Gegner schüre. Obwohl Harris zwar ebenfalls ähnliche Veranstaltungen durchführe, nutze sie vor allem auch die Unterstützung ausgewählter Prominenter wie Filmstars und Musiker, die Wahlempfehlungen aussprechen und damit die Öffentlichkeit für sie gewinnen würden.

 

Mit der Frage, welche Auswirkungen die aktuelle wirtschaftliche Lage der USA auf den Wahlerfolg der beiden Kandidaten haben könnte, konfrontierte Moderator Marc Stoffel schließlich Eckart Nürnberger. Der Wahl-New-Yorker erklärte den Anwesenden, dass die ökonomische Situation in den USA im Moment als durchaus angespannt charakterisiert werden könne, was sich wiederum in steigenden Lebenserhaltungskosten der Bürger bemerkbar mache. Dies spiele natürlich Donald Trump in die Karten, der die Demokraten für die wirtschaftliche Stagnation des Landes verantwortlich mache und seinen Wählern verspreche, diesen Umstand durch Steuersenkungen zu verbessern. Dabei lasse Trump laut Nürnberger allerdings außer Acht, dass die Finanzierung dieser Steuersenkungen noch immer ungeklärt sei und zu schweren Problemen im Staatshaushalt des Landes führen könne. 


Anschließend kam die Frage nach der Beständigkeit der NATO in Bezug auf einen potenziellen Wahlsieg Trumps zur Sprache. Der Außenpolitikexperte Roderich Kiesewetter MdB warnte in diesem Kontext, dass sich Europa noch immer nicht ausreichend auf eine mögliche Amtszeit des Republikaners vorbereite. Trump habe während seiner Legislatur immer wieder lauthals seine Unzufriedenheit über das seiner Meinung nach antiquierte Bündnis geäußert. Daher sei es unter Trump nicht sicher, dass die USA im Konfliktfall ihren Bündnispflichten auch wirklich nachkämen. Infolgedessen bestehe die Notwendigkeit, die eigene Sicherheitspolitik zu verstärken und die eigene Militärmacht auszubauen.

 

Im Verlauf der Veranstaltung kamen noch zahlreiche weitere spannende Themen wie etwa die Rolle der USA im Ukrainekonflikt oder die drohende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft zur Sprache.