Energiereihe des Landesverbands Baden-Württemberg
Wie bereite ich mein Unternehmen auf einen möglichen Blackout vor? Wie steht es um die Versorgungs- und Systemsicherheit von Strom und Gas? Welche Rolle nehmen Verteilnetzbetreiber im Licht der aktuellen Herausforderungen ein?
Dieser und weiterer wichtiger Fragen nimmt sich der Landesverband Baden-Württemberg im Rahmen eines Unternehmerdialogs rund um das Thema Energieversorgung an.
Als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands braucht Baden-Württemberg eine bezahlbare, sichere und technologieoffene Energiepolitik. Bei den regelmäßig stattfindenden, digitalen Veranstaltungen am Freitagmorgen soll ein Einblick in branchenrelevante Themen und ordnungspolitische Rahmenbedingungen gewährleistet werden, um die Bürgerinnen und Bürger vielseitig zu informieren.
So sprach Markus Baumgärtner, Leiter der Wertschöpfungskette Erdgas von EnBW, darüber, dass sich Unternehmen auf einen Notfall vorbereiten sollten, auch wenn die kurzfristige Entstehung einer Gasmangellage unwahrscheinlich erscheint. Neben dem Aufbau entsprechender Infrastruktur und dem Ausbau Erneuerbarer Energien, sei es unabdingbar, klimaneutrale Gase wie Wasserstoff und Biogas zu fördern. Dem fügte Prof. Dr. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des En2x Wirtschaftsverbands Fuels und Energie, hinzu, dass zur Erreichung der extrem ambitionierten Klimaziele im Verkehrssektor alle Technologien und alternativen Kraftstoffe benötigt werden. Eine sofortige Umstellung auf Elektromobilität ohne Umwege hielten die meisten Experten für nicht umsetzbar.
Den bisherigen Höhepunkt der Reihe stellte am 20. Dezember 2022 die Podiumsdiskussion mit Andreas Jung MdB, Energie-und Klimaschutzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, dar. An dieser nahmen die Experten aus den vorangegangenen Sitzungen teil, um die ihnen besonders wichtigen Statements direkt an Andreas Jung MdB heranzutragen und in die Diskussion zu treten.
Im Jahr 2023 konnte die Reihe mit weiteren spannenden Themen und Referenten fortgesetzt werden. Richard Huber, Leiter des Netzbetriebs der Netze BW, erläuterte dabei die Rolle der Netze BW GmbH als Verteilnetzbetreiber in Bezug auf die aktuellen Herausforderungen. Dazu gehörten etwa die zu treffenden Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung bei einem Blackout. Neben dem entsprechenden Notfallmanagement werde auch die Resilienz der technischen Systeme ständig überprüft. Darauf folgte die Auseinandersetzung mit dem Elektrostrommanagement in Unternehmen bei Stromausfall durch Helmut Schnell, Seniorpartner bei Schnell Ingenieure GmbH & Co. KG. Zur Vorbeugung sollten Unternehmen zunächst eine Bestandsaufnahme durchführen – was wird benötigt, was ist sinnvoll? Daraufhin könnten sukzessive Umbaumaßnahmen sowie Erweiterungen sinnvoll erfolgen.
Auch zukünftig soll der Austausch auf diesem Weg mit ganz unterschiedlichen Experten stattfinden, um im Anschluss Forderungen und Wünsche an politische Vertreter heranzutragen. Der Themenkomplex Energiepolitik und Versorgungssicherheit beschäftigt branchenübergreifend Unternehmen sowie Privatpersonen, weshalb der Wirtschaftsrat froh darüber ist, ein entsprechendes Forum zum Informationsaustausch und Wissenstransfer bieten zu können.