Cookie-Einstellungen

Bericht
21.01.2018
Drucken

Jahresempfang der baden-württembergischen Wirtschaft

Vom Schraubenhandel mit zwei Mitarbeitern zum Konzern mit 73.000 Mitarbeitern: Prof. Dr. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, berichtet beim Jahresempfang des Wirtschaftsrats Baden-Württemberg aus "68 Berufsjahren". In den Räumen der Allianz Leben in Stuttgart lobte Landesvorsitzender Joachim Rudolf Würths Verdienste: "Sie stehen wie kaum eine anderer für die Tradition der Familienunternehmen hier im Land. Und denen fühlen wir uns im Wirtschaftsrat auch besonders verpflichtet."
©None

Würth sprach vor den Vertretern der heimischen Wirtschaft, Politik und Medien in einem seiner seltenen Vorträge über sein Erfolgsgeheimnis. "Ich habe das Unternehmen im Alter von 19 Jahren von meinem Vater übernommen. Und ich habe einige Schlüsselerlebnisse gehabt. Anfang der sechziger Jahre hat mich der Chef der Volksbank in Künzelsau zu sich zitiert, da hatte ich einen Kredit über 10000 Mark. Er sagte mir, wenn ich das Konto noch mal überziehen würde, würde er es sperren. Das wäre natürlich für uns eine Katastrophe gewesen. Ich bin also ziemlich kleinlaut abgezogen und habe aus dieser Begegnung einen meiner Leitsätze gemacht: Wachstum ohne Gewinn ist tödlich. Das ist bis heute eines der Grundprinzipien dieses Unternehmens."

 

Als Würth aufwuchs, fehlte es an allem. Heute mache das Unternehmen fast 12 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Trotzdem sei es für den Unternehmenserfolg wichtig sich dankbar und ohne Arroganz gegenüber dem Personal zu zeigen. Dies habe größere Bedeutung für die Mitarbeiter als Geld, so Würths Perspektive.

In seiner Begrüßung hatte Rudolf zuvor das Ergebnis der GroKo-Sondierung kritisiert: "Insbesondere in der Europa- und der Rentenpolitik werden die Weichen falsch gestellt. Durch die horrenden Rentengeschenke drohen die Belastungen für die junge Generation in der Zukunft auszuufern. Das Europa-Kapitel des Sondierungspapiers verspricht keine Rückkehr zu klaren Regeln, sondern lässt weitere große Schritte in die Transferunion befürchten.

Positiv ist, dass die Leistungsträger unseres Landes angesichts von Rekordsteuereinnahmen nicht durch ideologisch motivierte Steuererhöhungen vor den Kopf gestoßen werden. Quintessenz: Das 28-seitige Papier zeigt zu geringe Zukunftsperspektiven für den Wirtschaftsstandort Deutschland auf. An die SPD können in den Koalitionsverhandlungen keine Zugeständnisse mehr gemacht werden!"

 

Allianz Leben-Vorstand Dr. Andreas Wimmer pflichtete bei seinem Impuls Rudolf bezüglich der Rentenpolitik bei. Eine Leistungs-Ausdehnung der gesetzlichen Rentenversicherung sehe er kritisch. Angesichts einer alternden Gesellschaft zeichneten sich zunehmende Lasten für künftige Beitragszahler ab.