Sicherheit ganzheitlich gedacht – Verteidigungsfähigkeit und Resilienz in Zeiten neuer Bedrohungen
Hybride Bedrohungen, Cyberangriffe und geopolitische Spannungen – die sicherheitspolitische Lage hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Wie kann Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit stärken und zugleich die gesellschaftliche Resilienz ausbauen? Diese Leitfragen standen im Mittelpunkt der sicherheitspolitischen Highlight-Veranstaltung des Landesverbandes in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung am 30. Oktober in Stuttgart mit mehr als 100 Gästen.

Nach der Begrüßung durch Lukas Laible, kommissarischer Landesbeauftragter und Leiter des Politischen Bildungsforums Baden-Württemberg der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte Roderich Kiesewetter MdB, Oberst a. D. und Obmann im Auswärtigen Ausschuss, in seinem Impuls die Dringlichkeit, Deutschland bis 2029 wieder vollumfänglich verteidigungsfähig zu machen. Dafür brauche es nicht nur militärische Aufrüstung, sondern auch gesellschaftliche Vorbereitung, Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie eine Neuausrichtung des Zivildienstes.
In der anschließenden Diskussion, moderiert von Martin Kugelmann (Geschäftsführer der SPHEREA GmbH), diskutierten hochrangige Expertinnen und Experten über militärische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte moderner Sicherheit:
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Michael Giss, Kapitän zur See und Kommandeur des Landeskommandos der Bundeswehr Baden-Württemberg
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Dr. Sarah Kirchberger, Direktorin des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK)
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Dr. Bodo Koch, Vorstandsvorsitzender von Heckler & Koch GmbH
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Jürgen Wiesbeck, Katastrophenschutz- und Krisenmanagementbeauftragter des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg e. V.
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Roderich Kiesewetter MdB, Oberst a. D. und Obmann im Auswärtigen Ausschuss

Michael Giss hob beispielsweise Deutschlands zentrale Rolle als logistische Drehscheibe der NATO hervor und betonte, dass nach Jahrzehnten der „Friedensdividende“ wieder mehr Bewusstsein für Verteidigungsbereitschaft notwendig sei. Dr. Sarah Kirchberger warnte vor sicherheitspolitischen Abhängigkeiten Europas und mahnte den Schutz kritischer Infrastrukturen an. Jürgen Wiesbeck forderte eine Stärkung des Bevölkerungsschutzes und des Ehrenamts, während Dr. Bodo Koch die industriepolitische Dimension hervorhob: Rüstungsfähigkeit sei ein wesentlicher Teil demokratischer Wehrhaftigkeit und für verschiedene Institutionen von Relevanz.

Deutlich wurde: Sicherheit muss heute umfassend verstanden werden – militärisch, technologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Nur durch das Zusammenwirken von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kann Resilienz langfristig gelingen.
Wir bedanken uns bei allen Referentinnen und Referenten für die wertvollen und informativen Impulse, Martin Kugelmann für die Moderation sowie CMS Hasche Sigle für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung!