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Bericht
29.04.2019
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Wohnen, Verkehr und Infrastruktur - Herausforderungen für die Region Karlsruhe

Sektionssprecher Johannes-Georg Voll begrüßte zu Beginn den FDP-Abgeordneten und die knapp 30 anwesenden Unternehmer. Er machte deutlich, dass der Wirtschaftsrat als überparteilicher Unternehmerverband das Ziel verfolge, kluge Köpfe einzuladen, die die Interessen der Mitglieder vertreten. Ebenso wie die Zusammenarbeit der Parteien in einer parlamentarischen Demokratie wichtig sei, gelte es auch auf der wirtschaftspolitischen Ebene die Zusammenarbeit zu fördern und zu fordern, so Voll.
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Er übergab das Wort an Peter Schürrer, Geschäftsführer der Schürrer & Fleischer Immobilien GmbH und Gastgeber des Abends. Die Immobiliengruppe kann auf eine 23-jährige Firmengeschichte mit mittlerweile 110 Mitarbeitern und 10 Filialen in Baden-Württemberg zurückblicken. Schürrer machte deutlich: „Der Immobilienmarkt funktioniert überall dort, wo auch die Infrastruktur funktioniert.“ Persönlich setze er sich insbesondere für mehr und bezahlbaren Wohnraum, die Ausweisung neuer Bauflächen und Entbürokratisierung im Immobilienmarkt ein, so Schürrer. 

Dr. Jung stellte zu Beginn seines Vortrags zunächst fest, dass er inhaltlich viele Schnittmengen zwischen der FDP und dem Wirtschaftsrat sehe, und sich ebenso für die Verteidigung der Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft einsetze.  

Er prognostizierte: Bis 2040 werde sich die Verkehrssituation in der Region Karlsruhe durch den anhalten Zuzug nicht verbessern; die Wohnungsknappheit werde weiter zunehmen. Spezielle Herausforderungen der Region, wie die Diskussion um eine zweite Rheinbrücke bei gleichzeitig bis zu – in einigen Branchen – 50% Mitarbeitern , die in der Pfalz wohnen, erschwerten die Situation zusätzlich, so Jung.

Wie schafft man es, die Verkehrsinfrastruktur mit dem Bevölkerungswachstum in Harmonie zu bringen? Jung plädierte dafür Schiene, Wasser und Straße nicht gegeneinander auszuspielen („Wir befinden uns auf einem europäischen Güterhighway, auf dem alles zunehmen wird“) und schlussfolgerte: „Wir brauchen einen Infrastruktur-Masterplan!“ Der Ausbau wichtiger Infrastrukturprojekte müsse durch 24-Stunden-Baustellen, digitale Planungsverfahren und die vermehrte Durchführung von Projekten in öffentlich-privater-Partnerschaft vorangetrieben werden. Sowohl für die gesamte Infrastruktur der Region, als auch für die Innovation in der Logistikbranche sei ein flächendeckender Breitbandausbau die Voraussetzung. Durch die fehlende digitale Infrastruktur könnten Zukunftsthemen (autonomes Fahren, Flugtaxis u.Ä.) nicht in vollem Maße verfolgt werden, kritisierte der liberale Abgeordnete.

Johannes-Georg Voll bedankte sich bei Dr. Christian Jung für die differenzierten Einblicke in ein komplexes Thema und schlug vor, in Karlsruhe eine Sonderwirtschaftsregion zu schaffen, in welcher bestimmte bürokratische Verordnungen außer Kraft gesetzt werden, und in der alle Beteiligten zu neuen, innovativen Wegen und Lösungen kommen könnten.