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Bericht
24.08.2021
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"Wir müssen Katastrophenschutz neu denken"

Die Landesfachkommission Infrastruktur und PPP trat im Rahmen einer Videokonferenz zusammen und durfte hierfür zu dem Thema Katastrophenschutz und Resilienz die Redner Ingo Burkhardt, Geschäftsführer der Rieber kitchentec GmbH, sowie Oberstleutnant i.G. Martin Lammert, Dozent bei der Führungsakademie der Bundeswehr, und Danny Freymark MdA, umweltpolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, begrüßen.
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„Die Politik muss uns fordern und fördern“ mit diesen Worten, fasste Ingo Burkhardt, Geschäftsführer der Rieber kitchentec GmbH, einem der führenden Anbieter von modularer Küchentechnik, seinen Vortrag über innovative Möglichkeiten zur Verpflegungssicherung im Katastrophenfall zusammen. Dabei stünden neben einer einfachen Bedienung und einer bedarfsgerechten Erweiterbarkeit insbesondere auch Effizienzfragen im Mittelpunkt. Ein mobiles Verpflegungssystem dürfe nicht zu viel Energie verbrauchen, müsse einfach zu reinigen sein und brauche eine große Zuverlässigkeit, so die Analyse Burkhardts.

 

Im Anschluss hielt Martin Lammert einen Vortrag über die sicherheitspolitische Dimension des Katastrophenschutzes. Herr Lammert bemängelte dabei die schlechte Kommunikation zwischen den einzelnen Bundesländern sowie den stetigen Rückbau des Katastrophenschutzes seit 1991. „Zwar sind wir auf dem Papier organisatorisch gut aufgestellt, jedoch müssen wir in der Umsetzung besser werden“, so Herr Lammert. Er plädierte daher für einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz im Katastrophenschutz. Einerseits müsse das Bewusstsein jedes Einzelnen gestärkt werden, andererseits sei es notwendig, dass die Politik ihre aktuellen Maßnahmen und Verfahren zur Katastrophenabwehr überprüfe und anpasse. So ist Herr Lammert davon überzeugt, dass eine multifunktionelle Katastrophenwarnung, welche sowohl auf analoge Mittel wie Sirenen, als auch auf digitalen Lösungen wie die Warn-App NINA setzt, unverzichtbar sei. Dabei habe Deutschland als Innovationsland die technischen Voraussetzungen hierfür, es fehle lediglich der Wille der Administration und Politik dies auch gesamtgesellschaftlich umzusetzen.

 

Der letzte Redner Danny Freymark setze den Fokus seines Vortrags auf den Katastrophenschutz in Berlin-Brandenburg und insbesondere auf die sich häufenden Starkregenereignisse in diesen Gebieten. Auch Herr Freymark kritisierte die Vernachlässigung des Katastrophenschutzes, so führe etwa die zunehmende Versieglung des Berliner Bodens zur Überbelastung von Stauraumkapazitäten und  Kanalisationen. Für die Abwendung zukünftiger Überschwemmungen müsse die Politik ein  Verantwortungsgefühl entwickeln, „gesellschaftliche Großaufgaben können nicht auf den Einzelnen wegdelegiert werden“ so Herr Freymark. Zur Katastrophenabwehr seien für die Zukunft  Konzepte wie Schwammstadt-Berlin, welche mehr Begrünung von freien Flächen und Dächern vorsieht, ebenso notwendig, wie der Ausbau von Staukapazitäten. Abschließend betonte Herr Freymark die Wichtigkeit einer besseren Kommunikation zwischen Berlin und Brandenburg, so würde etwa ein gemeinsamer Fachausschuss der Länder zu einem effizienteren und effektiveren Katastrophenschutz führen.