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Bericht
25.05.2020
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Neue und saubere Mobilität für Berlin

Im Gespräch mit den Mitgliedern des Wirtschaftsrates hob Tino Schopf MdA, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, besonders die schwierige Lage des Berliner ÖNPV in Zeiten von Corona hervor und fordert mehr staatliches Engagement bei Investitionen und Ausbau. Auch die Bedeutung von Rad- und Fußverkehr schätzt der Abgeordnete im Rahmen des Mobilitätsgesetzes als immens ein, um Berlins Entwicklung eines effizienten und nachhaltigen Verkehrskonzeptes zu gestalten.<br />

Tino Schopf MdA, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, über die zentrale Rolle des Berliner Mobilitätsgesetzes und die damit einhergehenden Herausforderungen und Perspektiven des ÖPNV in Berlin.
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Unter den Folgen von Corona leide auch der öffentliche Nahverkehr, der unter anderem in Berlin Verluste im dreistelligen Millionenbereich verzeichnen muss. Trotz erhöhter Reinigungsaufwände der BVG und einem geplanten bundesweiten Rettungsschirm für den ÖNPV mit einem Volumen von fünf bis sieben Milliarden Euro bliebe die Lage des BVG weiterhin ungewiss. „Der ÖNPV schultert die Hauptlast des Zuwachses an Verkehr, konnte aber schon vor Corona nicht den Zielen und Erwartungen entsprechen“, beklagte Schopf. Eine Grundsanierung der Infrastruktur, Netzerweiterungen und ein Ausgleich des Fahrzeugmangels sah der SPD-Abgeordnete als  Garantie „für einen ÖNPV, der in Zukunft die Leute von der Straße auf die Schiene bringen kann“.

Von dem 2018 verabschiedeten Mobilitätsgesetz erhofft sich der Abgeordnete eine nachhaltige Auswirkung auf Fuß- und Radverkehr. Mehr Personal für die Radverkehrsplanung, eine Ausweitung der Radschnellwege und mehr Abstellplätze sollen das Radfahren in Berlin attraktiver gestalten. „Es macht keinem Spaß mit dem Lenker an der Stoßstange auf Fahrradwegen zu fahren, die plötzlich im Nichts auslaufen“, stellte Schopf nüchtern fest.
Und auch der Fußverkehr soll in Zukunft kinderfreundlicher (z.B. durch Schülerlotsen, Schulwegpläne, etc.) und direkter (z.B. kein Straßenseitenwechsel an Baustellen) gestaltet werden. „Unser Ziel muss eine Aufwertung öffentlicher Plätze als Orte der Erholung und des Verweilens sein“, so Schopf.

Für innovative Konzepte und Ideen wie E-Scooter oder Ridesharing zeigte sich der Abgeordnete grundsätzlich offen, übte allerdings Kritik an Mobilitätsangeboten, die nur für das innere des S-Bahn-Rings gelten. In diesem Bereich seien solche Angebote nur selten notwendig, wohingegen in Außenbezirken größerer Bedarf an Anschlussangeboten an den ÖPNV bestehe. Einer Beteiligung an dem Ausbau des von der BVG angebotenen Berlkönig-Services erteilte er jedoch eine entschiedene Absage. Stattdessen setzt Schopf auf Kooperationsangebote wie die Jelbi-Stationen. Dieser mittlerweile an sechs U- und S-Bahnhöfen angebotene Service vereint verschiedene Ridesharing-Angebote wie Fahrräder, Roller oder Autos und ermöglicht den Kunden so maximale Vielfalt bei der Wahl des Anschlussverkehrsmittels.

Die PowerPoint-Präsentation von Tino Schopf steht den Mitgliedern des Wirtschaftsrates exklusiv im VIP-Bereich zur Verfügung.