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Bericht
30.11.2020
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"Das ist ein Generationenprojekt!"

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung ist für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit der Standortsuche für ein Endlager hochradioaktiver Abfälle betreut. Bereits 2011 wurde der Atomausstieg bis 2022 beschlossen und im Zuge dessen mit einer Beratung über eine Endlagerstätte begonnen, berichtete Dr. Löwer. Im September dieses Jahres konnte nun der erste Schritt beendet und ein Zwischenbericht über mögliche Teilgebiete veröffentlicht werden.

Der Leiter des Verbindungsbüro Berlins der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH, Dr. Christoph Löwer, hielt einen Vortrag über das Thema „Standortauswahl für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle“.
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Bei der Suche spielten in dieser Phase ausschließlich geologische Kriterien eine Rolle, da der Standort eine bestmögliche Sicherheit über einen Zeitraum von bis zu einer Millionen Jahre gewährleisten solle. Man müsse in „Kategorien denken, die mit unserer heutigen Zivilisation nichts zu tun haben.“ Vulkanische oder seismische Aktivitäten, erklärte der promovierte Agrarwissenschaftler, würden beispielsweise eine Endlagerstätte verhindern. Von den insgesamt 90 veröffentlichten möglichen Teilgebieten liegen zwei in Berlin und 17 in Brandenburg. Hierbei seien jedoch lediglich geologische Faktoren berücksichtigt worden, betonte Dr. Löwer. Weitere planungswissenschaftliche Kriterien wie die Nähe zu Wohnbebauung würden erst zu einem späteren Zeitpunkt einfließen.  

 

Nach weiteren Ausschlussphasen soll im Jahr 2031 planmäßig der Bundestag über den finalen Standort entscheiden. Ab 2050 könnte das Endlager dann in Betrieb gehen und eine Betriebszeit von 40 Jahren aufweisen. „Ein ambitionierter Plan“, sagte Dr. Löwer mit Blick auf einen komplexen Planungsprozess. Aufgrund der Langfristigkeit des Projektes sei eine frühzeitige Beteiligung der jungen Generation sehr wichtig. „Das ist ein Generationenprojekt“, konstatierte der Leiter des Verbindungsbüros Berlin. Dabei sei es vor allem von großer Bedeutung, dass Fachwissen und Erfahrungswerte festgehalten und weitergegeben werden. Außerdem müsse der technologische Fortschritt stets im Blick behalten werden, so Dr. Löwer.  

 

Um Verzögerungen zu vermeiden, sei es vor allem wichtig, die Bevölkerung aktiv zu beteiligen. Deshalb versuche die Bundesgesellschaft für Endlagerung möglichst aktiv und transparent zu kommunizieren. „Wir müssen offen bleiben“, sagte Dr. Löwer abschließend.

 

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