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Bericht
14.07.2020
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"Wir brauchen Lust auf Zukunft!"

Im Rahmen der Werkstattgespräche zum Metropolenplan 2025 diskutierte Jan Hase mit Mitgliedern des Wirtschaftsrats über das Digitalisierungspotential der Metropoleregion. „Berlin ist Hauptstadt, aber Berlin ist nicht Digitalhauptstadt“, stellte Hase klar. Daran sollte aber kein Weg vorbei führen, so der Unternehmer. Im Fokus der regen Diskussion, wie man die Digitalisierung in der Metropolregion in Schwung bringen könnte, standen die drei Themen Standortpolitik, digitale Bildung, und intelligente Finanzierung.

Videokonferenz mit Jan Hase, Geschäftsführer und Co-Gründer bei Wunderflats GmbH über die Zukunft der Digitalisierung in der Hauptstadt
©None

„Berlin kann nicht anders als Digitalhauptstadt werden zu müssen“, so die Leitthese des Berliner Jungunternehmers Jan Hase. Um Berlin zur Digitalhauptstadt zu verhelfen, müssten sowohl Unternehmen als auch die Regierung beide aktiv werden und zusammenarbeiten, forderte er. Dabei sei ein Hauptaspekt die antiquierte Berliner Verwaltung. Wenn es nach Hase ginge, müsse diese dringend digitalisiert und internationalisiert werden, zum Beispiel durch eine neue digitale Anlaufstelle in der Verwaltung und Englisch als zweite Amtssprache.

 

Als weiteres Schlüsselthema für eine erfolgreiche Digitalisierung benannte der Unternehmer die digitale Bildung. Hier gäbe es dringlichen Handlungsbedarf. Schulen müssten praxisnaher, internationaler, und digitaler gestaltet werden, so Hase. „Irgendwo muss das Interesse [für Digitalisierung] geweckt werden“, sagte Hase. Die Bildungs-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts und mehr Kontakt mit der Berufswelt durch Kooperation mit digitalen Unternehmen böten hier großes Potential.

 

Ein zusätzliches Hemmnis für digitalen Fortschritt sah Hase in den vergleichsweise restriktiven Finanzierungsoptionen für Start-Ups. Viele Jungunternehmen scheitern hierzulande an fehlenden Investoren für die Folgefinanzierung. Hase plädierte deshalb für eine Umstrukturierung hin zu einem intelligenteren, nachhaltigeren Finanzierungsangebot. Auch ein Abbau von Finanzierungshürden und eine ausgeglichenere Besteuerung von Start-ups seien wichtig, um Jungunternehmen keine unnötigen Steine in den Weg zu legen, betonte der Unternehmer.

 

Letzter Diskussionspunkt war die schlechte Internetverbindung in der Metropolregion.

Es ist weithin bekannt, dass der Breitband-Internetzugang in der Metropolregion immer noch nicht flächendeckend installiert und zu langsam ist. Oft ist das Internet sogar zu schlecht, um das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Dabei führe uns Corona gerade vor Augen, wie wichtig Digitalisierung und Breitbandausbau für die Unternehmen und die Gesundheit der Bürger seien, sagte Hase.